Das Insurtech Dentolo hat seine drei Marken unter einem gemeinsamen Dach vereint. Künftig werden die Zahnzusatzversicherung dentolo, die Tierkrankenversicherung petolo und die Krankenzusatzversicherung vitolo unter der Flagge der neuen Dachmarke getolo laufen. Wir haben uns mit CEO Daniel Gadea und CGO Laura Wulff über die Neuausrichtung unterhalten.
Welche konkreten Vorteile bietet die neue Dachmarke gegenüber anderen InsurTechs, die ebenfalls auf digitale und zielgruppenspezifische Versicherungsprodukte setzen?
Daniel Gadea: Bisher waren wir unter dem Namen 'Dentolo Deutschland GmbH' bekannt, basierend auf unserer ersten Versicherungsmarke für Zahnzusatzversicherungen 'dentolo'. In den letzten Jahren haben wir jedoch mit petolo im Bereich der Tierversicherung und vitolo im Bereich der Krankenzusatzversicherung zwei weitere starke Marken aufgebaut. Die Umfirmierung zur Dachmarke getolo GmbH ist deshalb ein logischer und konsequenter Schritt, um unser Wachstum aus den letzten Jahren zu repräsentieren.
Wie genau soll die Umfirmierung zur Dachmarke getolo helfen, Marktanforderungen schneller zu begegnen?
Daniel Gadea: Unter der neuen Dachmarke bündeln wir unsere Expertise aus verschiedenen Versicherungssparten unter einer starken Marke, damit wir schneller neue Märkte erschließen und unseren Wachstumskurs weiter fortsetzen können.
Welche Einsparungen oder Effizienzsteigerungen erwarten Sie durch die Bündelung der Prozesse unter der Dachmarke getolo?
Daniel Gadea: Wir nutzen bereits heute eine gemeinsame IT-Plattform und standardisierte Prozesse für all unsere Versicherungsprodukte. Durch die Einführung der Dachmarke getolo spiegeln wir diese Einheit nun auch nach außen wider. So wird klar, dass unsere Marken – dentolo, petolo und vitolo – nicht von unterschiedlichen Firmen betrieben werden, sondern alles aus einer Hand kommt.
Welche neuen digitalen Technologien oder Plattformen werden eingeführt, um die Marken zu verbinden und Prozesse zu vereinfachen?
Daniel Gadea: Wir arbeiten bereits heute mit einer hochmodernen, selbst entwickelten IT-Plattform, die als Basis für alle relevanten Prozesse dient – von der Antragsstrecke bis hin zur Schadensbearbeitung.
Die Versicherungsbranche steht unter starkem Innovationsdruck. Welche Innovationen planen Sie, um langfristig konkurrenzfähig zu bleiben?
Daniel Gadea: Kundinnen und Kunden werden immer digitaler und sie erwarten von ihren Versicherungen den gleichen digitalen Service wie sie von anderen digitalen Plattformen wie Amazon oder Netflix gewohnt sind. Insbesondere bei der Kostenerstattung ist ein schneller und unkomplizierter Service entscheidend für die Kundenerfahrung. Schon heute können wir mehr als 60 Prozent der einfachen Schadensfälle in weniger als 30 Sekunden komplett automatisiert auszahlen. Zudem ermöglicht unsere API-basierte Plattform eine nahtlose Integration von Antragsstrecken an verschiedenen Touchpoints – vom Chatbot bis hin zu Embedded Insurance Lösungen.
Die Marken dentolo, petolo und vitolo sollen eigenständig bleiben. Wie gewährleisten Sie eine klare Abgrenzung der Markenidentitäten innerhalb der Dachmarke und vermeiden Verwirrung bei Kunden?
Laura Wulff: Unsere Kundenkommunikation erfolgt weiterhin über unsere jeweiligen Expertenmarken, also dentolo, petolo und vitolo. Die Dachmarke eröffnet uns neue Möglichkeiten, vor allem im Hinblick auf externe Partnerschaften und Mitarbeitergewinnung.
Die Umfirmierung zielt auf vereinheitlichte Kommunikation ab – wie stellen Sie sicher, dass diese Änderungen positiv bei den bestehenden Kunden ankommen und deren Vertrauen stärken?
Laura Wulff: Die Kommunikation mit unseren Kundinnen und Kunden erfolgt wie bisher über die jeweiligen Expertenmarken. Neue Produkte, wie unsere Krankenzusatzversicherung vitolo, profitieren dank der Dachmarke nun von der Bekanntheit unserer bereits länger bestehenden Versicherungsmarken.
Sie sprechen von Expansion und neuen Märkten – welche Märkte oder Zielgruppen haben Sie konkret im Fokus, und wie wollen Sie diese erschließen?
Laura Wulff: Mit unserer modernen IT-Plattform und unserem internationalen Team am Standort Berlin sind wir gut aufgestellt, um neue Märkte zu erschließen. Wir sehen besonders großes Wachstumspotenzial bei der Tierkrankenversicherung, nicht nur in Deutschland, sondern auch in anderen europäischen Ländern.
Neben der Weiterentwicklung der bestehenden Produktlinien – welche neuen Versicherungslösungen planen Sie, um zusätzliche Marktanteile zu gewinnen?
Laura Wulff: Unser Fokus liegt momentan auf dem weiteren Wachstum innerhalb der bestehenden Produktlinien. Gerade im aktuellen Umfeld der stark steigenden Kosten für medizinische Behandlungen gewinnen Zusatzversicherungen immer mehr an Bedeutung. Dabei setzen wir bei all unseren Produkten einen starken Fokus auf Präventionsmaßnahmen und Vorsorge, um unsere Kundinnen und Kunden langfristig zu unterstützen, ein gesundes Leben zu führen.
Welchen Einfluss hatte der Mutterkonzern die Zurich Gruppe auf die Entscheidung zur Umfirmierung, und wie wird die Zusammenarbeit zukünftig ausgestaltet?
Daniel Gadea: Auf die Zusammenarbeit mit der Zurich Gruppe hat die neue Dachmarke keine Auswirkung.