Der Krankenstand bei Banken und Versicherungen in Deutschland ist in den letzten zwei Jahrzehnten um 50 % angestiegen. Das zeigt eine Auswertung von Daten der AOK Krankenkassen durch die Nachrichtenagentur Bloomberg.
Die von Bloomberg ausgewerteten AOK-Daten zeigen, dass der Krankenstand bei Banken und Versicherungen in den vergangenen 20 Jahren um die Hälfte angestiegen ist. Im vergangenen Jahr lag er bei 3,1 % lag, 2023 bei 4,5 %. Das bedeutet, dass pro Arbeitstag im Mittel etwa 4,5 % der Mitarbeiter krank waren.
Als Grundlage für die Berechnung dienten die Arbeitsunfähigkeitsmeldungen der etwa 15 Millionen erwerbstätigen AOK-Mitglieder in Deutschland. Diese wurden nach unterschiedlichen Branchen aufgegliedert. Zwar gilt es einige Sonderfaktoren über die Jahre zu berücksichtigen, doch nach Einschätzung der AOK stimmt die Trendaussage vom Grundsatz her.
Im Vergleich mit den anderen untersuchten Branchen zeigt sich, dass Banken und Versicherer trotz des langfristigen Anstiegs der Fehlzeiten 2023 mit 4,5 % den geringsten Krankenstand zu verzeichnen hatten. Den höchsten Krankenstand gab es in den Branchen Öffentliche Verwaltung und Sozialversicherung sowie im Gesundheits- und Sozialwesen mit jeweils 7,5 %. Auf Rang drei liegt die Branche Energie, Wasser, Entsorgung und Bergbau mit 7,4 %. Unter allen erwerbstätigen AOK-Mitgliedern lag der Wert bei 6,6 %.
Als Gründe für die Fehltage in 2023 zeigen sich bei Banken und Versicherungen in erster Linie Atemwegserkrankungen verantwortlich - 21 % der Fehltage lassen sich laut AOK-Daten darauf zurückführen. Lediglich in der Branche Erziehung und Unterricht lag der Wert ähnlich hoch. 15 % der Fehlzeiten sind durch psychische Erkrankungen begründet, was im Branchenvergleich am oberen Ende lag. Muskel- und Skelett-Erkrankungen verursachten dagegen nur 11 % der Fehltage und waren damit bei Banken und Versicherungen relativ wenig vertreten.