Das Allianz Risk Barometer 2025 zeigt, welche Risiken Unternehmen weltweit am meisten beschäftigen. Während Cyber-Risiken zum vierten Mal in Folge das größte Geschäftsrisiko bleiben, rückt der Klimawandel global auf eine neue Höchstplatzierung vor.
Die Ergebnisse des Allianz Risk Barometer 2025 zeigen: Cyber-Vorfälle bleiben mit 38 % zum vierten Mal in Folge das größte Geschäftsrisiko für Unternehmen weltweit - das bedeutet einen klaren Vorsprung von sieben Prozentpunkten auf den zweiten Platz. Insbesondere Datenpannen (61 %), Angriffe auf kritische Infrastruktur oder Vermögenswerte (57 %) sowie vermehrte Ransomware-Attacken (49 %) sorgen für Besorgnis.
„Viele Unternehmen benennen Cyber als größtes Risiko, das durch die rasante Entwicklung der künstlichen Intelligenz (KI) sogar noch verschärft wird. Angesichts der zunehmenden Technologieabhängigkeit wird es wahrscheinlich auch in Zukunft ein Hauptrisiko für Unternehmen bleiben. Der CrowdStrike-Vorfall im Sommer 2024 hat uns vor Augen geführt, wie abhängig wir alle von sicheren IT-Systemen sind“, sagt Rishi Baviskar, Global Head of Cyber Risk Consulting bei Allianz Commercial.
Betriebsunterbrechungen: Dauerbrenner auf Platz 2
Auch Betriebsunterbrechungen bleiben 2025 ein zentrales Risiko und rangieren mit 31 % weltweit auf Platz 2. Besonders fürchten sich Unternehmen vor Betriebsunterbrechnungen in Folge von Cybervorfällen (49 %) und Naturkatastrophen (49 %). Im vergangenen Jahr verursachten Ereignisse wie die Huthi-Angriffe im Roten Meer oder der Einsturz der Francis Scott Key Bridge in Baltimore Lieferkettenunterbrechungen und zeigten auf, wie stark globale Lieferketten von Disruptionen betroffen sind.
Eine Analyse von Allianz und Circular Republic weist darauf hin, dass weltweite Lieferketten-Disruptionen mit erheblichen wirtschaftlichen Schäden verbunden sind. Sie verursachen zwischen fünf und zehn Prozent der Produktkosten und treten im Durchschnitt alle 1,4 Jahre auf.
Klimawandel und geopolitische Spannungen zeigen Spuren
Naturkatastrophen klettern aufgrund extremer Wetterereignisse im Jahr 2024, wie Überschwemmungen in Europa und Hurricanes in Nordamerika, weltweit auf Platz 3 (29 %) der größten Risiken. Der Klimawandel steigt 2025 im Allianz Risk Barometer mit 19 % um zwei Positionen auf Platz 5 – die höchste Platzierung seit Beginn der Studie. Weltweit sehen Unternehmen den Klimawandel als besonderes Risiko für Betriebsunterbrechungen (56 %) oder die Zerstörung von Produktionsstätten durch extremes Wetter (59 %).
In Deutschland nimmt der Klimawandel hingegen nur Platz 7 ein (2024: 6), was auf eine geringere Priorisierung im Vergleich zu globalen Trends hinweist.
Auch das Super-Wahljahr hat seine Spuren hinterlassen: So sorgen steigende geopolitische Spannungen und potentielle Handelskriege dafür, dass Änderungen von Gesetzen und Vorschriften wie Zölle mit 25 % auf dem vierten Platz des Risikorankings landen.
„Die Ergebnisse unseres jährlichen Allianz Risk Barometer spiegeln die Unsicherheit wider, mit der viele Unternehmen weltweit konfrontiert sind. Die Vernetzung der Top-Risiken ist in diesem Jahr besonders auffällig, denn Klimawandel, neue Technologien, Regulierung und geopolitische Risiken sind zunehmend miteinander verflochten. Dies führt zu komplexen Zusammenhängen von Ursache und Wirkung. Unternehmen müssen Resilienz ganz oben auf ihre Agenda setzen, und sich konsequent um die Verbesserung ihres Risikomanagements und ihrer Widerstandsfähigkeit bemühen“, kommentiert Vanessa Maxwell, Chief Underwriting Officer von Allianz Commercial, die Ergebnisse.
Fachkräftemangel geringeres Risiko als im Vorjahr
In Deutschland liegen Cyber-Attacken und Betriebsunterbrechungen wie bereits im vergangenen Jahr auf den ersten beiden Plätzen. Naturkatastrophen landen durch die extremen Wetterereignisse 2024 - wie die Überschwemmungen in Süddeutschland - auf Platz 3, eine Veränderung von zwei Plätzen im Vergleich zum Vorjahr. Währenddessen wird der Fachkräftemangel nicht mehr als viertgrößtes Risiko wahrgenommen und landet in diesem Jahr auf dem achten Rang. Grund dafür dürfte die schwache wirtschaftliche Entwicklung und der Stellenabbau in zahlreichen Unternehmen sein.
Über das Allianz Risk Barometer
Das Allianz Risk Barometer ist eine Rangliste von Unternehmensrisiken, die jährlich von Allianz Commercial und anderen Allianz-Einheiten erstellt wird. Die Studie enthält Bewertungen von 3.778 Risikomanagement-Experten aus 106 Ländern. Der vollständige Report steht zum kostenlosen Download auf der Website der Allianz zur Verfügung.