Lebensversicherung: Das sind laut Vermittler-Befragung die Trends

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Das Institut für Vorsorge und Finanzplanung (IVFP) hat Vermittler zu den Trends in der Lebensversicherung für das Jahr 2025 befragt.

Das Institut für Vorsorge und Finanzplanung (IVFP) hat in seiner jährlichen Umfrage knapp 90 unabhängige Vermittler zu Trends in der Lebensversicherung befragt. Dabei wurden aktuelle Themen wie Fondspolicen, die Erhöhung des Höchstrechnungszinses und die politische Lage nach dem Aus der Ampel-Regierung analysiert.

Fondspolicen: Flexibilität als Schlüssel

Die Ergebnisse zeigen, dass Makler:innen bei der Empfehlung von Fondspolicen vor allem auf Flexibilität während der Aufschubzeit Wert legen. Rund 80 % der Befragten gaben an, dass dies das wichtigste Auswahlkriterium sei. Auch die Kosten (69 %), die Auswahl an ETFs (66,1 %), die Finanzstärke des Versicherers (64,3 %) und die Flexibilität in der Auszahlungsphase (62,5 %) zählen zu den zentralen Faktoren.

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Aspekte wie Nachhaltigkeitsstrategien, die Höhe der Provision und Zusatzleistungen spielen mit je unter 15 % hingegen eine untergeordnete Rolle.

Rechnungszinserhöhung mit begrenzter Wirkung

Die zum 1. Januar 2025 in Kraft getretene Erhöhung des Höchstrechnungszinses von 0,25 % auf 1,00 % wird laut Umfrageergebnissen keinen grundlegenden Wandel im Altersvorsorgemarkt bewirken. Nur 19 % der befragten Vermittler erwarten eine steigende Nachfrage nach klassischen Rentenversicherungen. Zudem würden lediglich 8 % ihrer Kunden empfehlen, wieder verstärkt auf Produkte mit hohen Garantien zu setzen. Stattdessen sehen 43 % einen anhaltenden Trend hin zu Produkten ohne Garantiekomponente.

Riester-Rente weiterhin in der Nische

Die Riester-Rente, lange als Sorgenkind der privaten Altersvorsorge betrachtet, könnte laut 27 % der Befragten künftig an Bedeutung gewinnen. Aktuell spielt sie jedoch in der Beratung eine untergeordnete Rolle: Nur 28 % der Makler:innen beraten mindestens einmal im Monat zu diesem Produkt.

Quelle: IVFP

Politische Unsicherheiten vor der Bundestagswahl

Auch die politische Lage wurde beleuchtet: Das Aus der Ampel-Koalition und das Scheitern der geplanten Rentenreform sehen 80 % der Befragten ohne nennenswerten Einfluss auf die Nachfrage nach Altersvorsorgeprodukten. Allerdings hätten 61 % die Einführung eines Altersvorsorgedepots (Rentenpaket IV) begrüßt. Mit Blick auf die Bundestagswahl bescheinigen die befragten Vermittler vor allem der Union und der FDP hohe Kompetenz in der Altersvorsorgepolitik: Je 44,1 % trauen diesen Parteien am meisten zu, den Herausforderungen der Altersvorsorge gerecht zu werden.

Vermittler blicken positiv auf das neue Geschäftsjahr

Im Ausblick auf das kommende Geschäftsjahr erwarten über die Hälfte der Befragten (52,1 %) steigende Erträge. Das ist im Vergleich zur Befragung im Vorjahr eine Steigerung von rund 10 Prozentpunkten. 35,2 % der Vermittler rechnen im kommenden Jahr mit in etwa identischen Erträgen, nur 12,7 % erwarten fallende Erträge.

Über die Umfrage

An der Umfrage des IVFP nahmen insgesamt 89 Vermittler teil. Sie wurden im Zeitraum vom 4. bis 12. Dezember 2024 online zu den Trends in der Lebensversicherung befragt.