Azubis in der Versicherungsbranche verdienen überdurchschnittlich gut

Quelle: DALL-E

Junge Menschen, die eine Ausbildung bei einer Versicherung machen, erhalten eine überdurchschnittlich hohe Ausbildungs-Vergütung. Das zeigen Zahlen des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB). Von allen Ausbildungsberufen platziert man sich auf Rang 16 der bestbezahlten Azubis.

Wer sich bei einem Versicherer zum Kaufmann bzw. zur Kauffrau für Versicherungen und Finanzanlagen ausbilden lässt, erhält eine überdurchschnittlich hohe Ausbildungsvergütung. Das zeigen aktuell veröffentlichte Zahlen des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB). Stand 1. Oktober 2024 erhielten Azubis der Versicherer im Bundesschnitt 1.282 Euro brutto pro Monat. Im Schnitt aller Branchen wurden über alle Ausbildungsjahre hinweg 1.133 Euro pro Monat gezahlt und damit rund 70 Euro mehr als 2023.

Insgesamt hat das BIBB 174 tarifgebundene Ausbildungsberufe in den alten und 117 Berufe in den neuen Bundesländern ausgewertet. Im Vergleich zum Vorjahr zahlen die Unternehmen 6,3 Prozent mehr an ihre Azubis aus. Es ist der höchste prozentuale Anstieg seit im Jahr 1992 vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) erstmals Daten für das wiedervereinigte Deutschland erhoben wurden.

Bestbezahlte Berufe im Baugewerbe, schlecht bezahlte im Handwerk

In zehn Berufen lagen die tariflichen Vergütungen im Durchschnitt über alle Ausbildungsjahre bei 1.300 Euro oder mehr. Die höchste Ausbildungsvergütung wird aktuell an Rohrleitungsbauer gezahlt. Diese erhalten unter Berücksichtigung aller drei Lehrjahre 1.349 Euro im Monat. Milchtechnologen landeten mit 1.347 Euro auf Platz 2. Ebenfalls auf das Podest kommen Zimmerer. Sie erhalten eine monatliche Ausbildungsvergütung von 1.343 Euro. Insgesamt erhielten etwa 60 Prozent der Auszubildenden, die in einem tarifgebundenen Betrieb lernten, 2024 eine Ausbildungsvergütung von mehr als 1.100 Euro, etwas ein Viertel sogar mehr als 1.250 Euro, berichtet das BIBB weiter.

Bedenklich ist, dass unterdurchschnittlich niedrige Vergütungen in vielen Handwerks-Berufen bezahlt werden. Hier fehlen Fachkräfte, wie etwa die lange Wartezeit in vielen Regionen für Handwerks-Leistungen zeigen. Wer sich zum Maler oder Lackierer ausbilden lässt, erhielt 2024 durchschnittlich 936 Euro und Bäcker zahlten 968 Euro. Den insgesamt niedrigsten Azubi-Lohn gab es mit 719 Euro bei den Friseuren.

Zum ersten Mal waren im vergangenen Jahr die Durchschnittswerte für Auszubildende in West- und Ostdeutschland mit 1.133 Euro beziehungsweise 1.135 Euro nahezu identisch. Grund ist, dass der Anstieg im Osten mit 8,9 Prozent stärker ausfiel als im Westen mit 6,1 Prozent. Derweil gab es zwischen den einzelnen Bundesländern wiederum vergleichsweise größere Unterschiede. Auch hier kletterten die fünf ostdeutschen Bundesländer im Ländervergleich in die obere Hälfte der Rangliste. Die höchsten durchschnittlichen Ausbildungsvergütungen würden aber weiterhin in Baden-Württemberg gezahlt (1.176 Euro). Rheinland-Pfalz (1.116 Euro), das Saarland (1.113 Euro) und Nordrhein-Westfalen (1.107 Euro) seien auf die letzten Plätze zurückgefallen.