KFZ-Versicherer: Das sind Deutschlands Preisfavoriten

Quelle: DALL-E

Welche Kfz-Versicherer gelten aus Kundensicht als besonders preisgünstig? Eine aktuelle Marktstudie liefert die Antworten. Versicherungsbote stellt die Gewinner des Preisratings in einer neuen Bildstrecke vor.

Hintergrund: In der Kfz-Versicherung sind die Kosten für Schäden, Ersatzteile und Werkstattaufenthalte in den letzten Jahren stark gestiegen. Eine Prämienanpassung wäre längst notwendig gewesen. Doch sie blieb aus – gebremst vom erbarmungslosen Wettbewerb um Marktanteile. HUK-Coburg-Chef Klaus-Jürgen Heitmann bringt es auf den Punkt: „Das ist ein brachialer Markt.“ Die Folgen sind dramatisch: 2023 schrieben sämtliche Kfz-Versicherer rote Zahlen, da die Schaden-Kosten-Quote bei allen Anbietern über 100 Prozent lag. Anders gesagt: Für jeden Euro Prämieneinnahme mussten mehr als ein Euro für Schäden und Kosten aufgewendet werden (Versicherungsbote berichtete).

Der erbarmungslose Preiskampf hat längst ruinöse Züge angenommen und verschärft die finanzielle Lage der Branche zunehmend. Dies sollte man im Hinterkopf behalten, wenn im Folgenden Kfz-Versicherer mit dem Ruf, besonders preiswert zu sein, vorgestellt werden.

Das Rating misst nicht das beste Preis-Leistungs-Verhältnis

Und ein weiterer Einwand soll vorweggenommen werden, um Missverständnissen vorzubeugen. In dem nun vorgestellten Test geht es nicht um einen tatsächlichen Preisvergleich. Auch wurde kein Preis-Leistungs-Verhältnis ermittelt, wie man dies aus klassischen Produkttests kennt. Ausschlaggebend ist allein die Frage, welche Kfz-Versicherer von den Kunden als besonders preisgünstig wahrgenommen werden. Natürlich spielt der reale Preis hierbei eine Rolle, doch ebenso können cleveres Marketing, eine starke Markenpräsenz oder gezielte Werbemaßnahmen die Wahrnehmung beeinflussen. Ein Anbieter mag durchaus den Ruf haben, günstig zu sein, ohne dass seine Tarife objektiv die niedrigsten Beiträge bieten. Diese Einwände seien vorweggeschickt, bevor im Folgenden die Testsieger aus einer ServiceValue- Studie im Auftrag der Wirtschaftswoche vorgestellt werden.

Was wurde gemacht?

Die aktuelle Untersuchung der ServiceValue GmbH ist Teil eines branchenübergreifenden Tests zur Preiswahrnehmung deutscher Unternehmen. Insgesamt wurden 1.727 Unternehmen aus 112 Branchen untersucht, darunter neben Kfz-Versicherern auch Anbieter aus Bereichen wie Energie, Handel und Telekommunikation. Rund 200.000 Kundenurteile flossen in die Auswertung ein. Ein spezieller Teil dieser Studie befasste sich mit der Kfz-Versicherung. Ziel war es, herauszufinden, welche Anbieter von den Befragten als besonders preisgünstig wahrgenommen werden.

Wie wurde bewertet – der Preisfavoriten-Index (PFI)

Die ServiceValue-Studie misst, welche Anbieter aus Sicht der Kunden besonders preisgünstig sind. Die Teilnehmer beantworteten folgende Frage:

"Welche der folgenden Anbieter [aus Branche XY] bevorzugen Sie aufgrund der Preisgünstigkeit ihrer Leistungen und Produkte?"

Dabei konnten sie ihre Einschätzung auf einer vierstufigen Skala abgeben:

  • 1 = würde ich allen anderen gegenüber bevorzugen
  • 2 = würde ich den meisten gegenüber bevorzugen
  • 3 = würde ich nur wenigen gegenüber bevorzugen
  • 4 = würde ich keinem gegenüber bevorzugen oder kann ich nicht beurteilen

Für jedes Unternehmen wurde aus allen abgegebenen Bewertungen ein durchschnittlicher Wert berechnet – der sogenannte Preisfavoriten-Index (PFI). Ein niedrigerer Mittelwert bedeutet, dass ein Anbieter insgesamt als preisgünstiger wahrgenommen wurde.

Wie benotet wurde

Die Benotung erfolgt in drei Stufen:

  • "Hohe Empfehlung" erhalten Anbieter, deren Mittelwert besser (niedriger) als der Branchendurchschnitt ist.
  • "Sehr hohe Empfehlung" gibt es für Unternehmen, die zusätzlich besser abschneiden als der Durchschnitt der „hohen Empfehlungen“.
  • "Höchste Empfehlung" wird an den Anbieter mit dem besten Mittelwert innerhalb der Branche vergeben.

Der PFI zeigt also nicht, welcher Anbieter nachweislich die günstigsten Tarife anbietet, sondern welche Versicherer von den Befragten als besonders preiswert wahrgenommen werden.

Versicherungsbote stellt die Preisfavoriten vor – mit Kennzahlen

Die Versicherungsbote-Bildstrecke stellt alle Kfz-Versicherer vor, die mindestens eine „sehr hohe Empfehlung“ erhielten. Weitere Ergebnisse sind auf der Webseite von ServiceValue verfügbar.

Doch angesichts der aktuellen Herausforderungen in der Kfz-Versicherung soll diese Bildstrecke mehr sein als eine bloße Lobeshymne auf die „Preisfavoriten“. Sie soll auch die Probleme der Branche veranschaulichen, gerade mit Blick auf den Preiskampf. Deshalb werden den Testergebnissen zugleich Kennzahlen aus dem „Branchenmonitor Kfz-Versicherung 2024“ gegenübergestellt – insbesondere zum versicherungstechnischen Ergebnis und zur Schaden-Kosten-Quote. Für das Unternehmen Verti, das nicht im Branchenmonitor gelistet ist, stammen die Zahlen direkt aus dem aktuellen Geschäftsbericht. Wie bei Analyseinstrumenten und Geschäftsberichten üblich, beziehen sich alle Werte auf das Vorjahr (und in diesem Fall auf 2023).