Allianz-Chef bestätigt Interesse an Viridium - Auch BlackRock zählt zu den Bietern

Quelle: Viridium Gruppe

Der Run auf Viridium geht in die heiße Phase: Bis zum 3. März mussten verbindliche Angebote für den Bestandsabwickler abgegeben werden. Unter den potenziellen Käufern ist laut Handelsblatt auch die Allianz, die gemeinsam mit BlackRock und T&D Holdings ein Angebot vorbereitet haben soll.

Die Allianz gehört laut Berichten von Bloomberg zu den finalen Bietern für den hessischen Lebensversicherungs-Spezialisten Viridium. Ein möglicher Deal könnte das Unternehmen mit mehr als 3,5 Milliarden Euro bewerten. Neben der Allianz zeigen auch weitere große Versicherer und Fondsmanager Interesse. Bis zum 3. März sollten verbindliche Angebote eingereicht werden.

Laut der Nachrichtenagentur Bloomberg sollen mehrere Bieterkonsortien ihre finalen Offerten für Viridium vorbereitet haben. Darunter befindet sich ein Zusammenschluss aus Blackrock, der Allianz und dem japanischen Versicherer T&D Holdings. Auch ein weiteres Konsortium, bestehend aus DWS, Prudential Financial und dem Family Office PG3, erwägt eine Übernahme. Zudem soll CVC Capital Partners Interesse bekundet haben. Der italienische Versicherer Generali, der bereits rund zehn Prozent an Viridium hält, prüft eine Beteiligung an einer der Bietergruppen.

Die jeweiligen Unternehmen haben bisher weder gegenüber Bloomberg noch gegenüber dem Handelsblatt einen Kommentar abgegeben.

Allianz mit Expansionsplänen – strategischer Schritt im Bestandsmanagement?

Auch die Allianz wollte die Marktgerüchte bislang nicht kommentieren. Konzernchef Oliver Bäte hatte jedoch auf dem Kapitalmarkttag im Dezember betont, dass der Versicherer in allen Geschäftsbereichen wachsen wolle – sowohl organisch als auch durch Übernahmen.

Das Fachportal Versicherungsmonitor berichtet derweil, dass Bäte im Gespräch mit Aktienanalysten erläutert hat, worum es der Allianz bei einer Übernahme von Viridium geht - die Gebühreneinnahmen aus der Kapitalanlage: „Wir mögen das Geschäftsmodell sehr“, sagte er.

Neben der Allianz zählt auch die Athora-Gruppe, die von Apollo Global Management unterstützt wird, zu den Interessenten für Viridium. Finanzkreise bestätigten dem Handelsblatt, dass Banken bereits mit dem Verkaufsprozess betraut wurden. Ob es tatsächlich zu einer Übernahme kommt, bleibt jedoch abzuwarten, da die Verhandlungen noch andauern und sich die Bieter letztlich gegen einen Kauf entscheiden könnten.

Viridium als bedeutender Bestandsabwickler in Deutschland

Viridium hat sich auf die Übernahme und Verwaltung von Lebensversicherungsbeständen spezialisiert. Derzeit zählt das Unternehmen mit Sitz in Neu-Isenburg bei Frankfurt nach eigenen Angaben zu den fünf größten Lebensversicherern in Deutschland. Es verwaltet rund 3,4 Millionen Policen mit Kapitalanlagen von insgesamt 67 Milliarden Euro. Im Jahr 2023 erwirtschaftete Viridium einen Nettogewinn von 325 Millionen Euro. Mehrheitseigner ist der Finanzinvestor Cinven mit 70 % der Anteile, während die Hannover Rück 20 % hält.

Der Verkauf von Viridium wird als notwendig erachtet, um dem Unternehmen weiteres Wachstum zu ermöglichen. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) hatte zuvor angedeutet, Übernahmen durch Viridium kritisch zu prüfen, solange Cinven Mehrheitseigentümer bleibt. Hintergrund ist Cinvens Rolle bei der finanziellen Schieflage des italienischen Lebensversicherers Eurovita, die zu regulatorischen Bedenken führte.