Betriebsrente: Frauen haben deutlich weniger bAV-Verträge als Männer

Quelle: Mathieu Stern | unsplash

Frauen sind bei der betrieblichen Altersversorgung (bAV) deutlich unterrepräsentiert - das zeigt eine aktuelle Analyse der DCS Deutsche Clearing-Stelle anlässlich des Weltfrauentages. Die ungleiche Verteilung trägt dazu bei, dass Frauen im Alter oft geringere Einkünfte haben als Männer.

Frauen sind bei der betrieblichen Altersversorgung (bAV) deutlich unterrepräsentiert: Nur 22,6 % der bAV-Verträge entfallen auf Frauen, während Männer mit 77,4 % den Großteil der Verträge abschließen. Das zeigt eine aktuelle Analyse der DCS Deutsche Clearing-Stelle anlässlich des Weltfrauentages, die auf der Auswertung von 6.000 bAV-Verträgen basiert und bekannte Ungleichheiten in der Altersvorsorge bestätigt. Laut Zahlen des Statistischem Bundesamt von 2024 beziehen Frauen ab 65 Jahren im Schnitt Alterseinkünfte von rund 18.700 Euro brutto im Jahr – rund 7.000 Euro weniger als Männer mit 25.600 Euro brutto.

Die Ursachen sind vielfältig: Frauen verdienen im Schnitt weniger, arbeiten häufiger in Teilzeit und unterbrechen ihre Erwerbsbiografie häufiger für Care-Arbeit. Diese Faktoren verringern nicht nur ihre Ansprüche auf die gesetzliche Rente, sondern auch ihre Beteiligung an der betrieblichen Altersvorsorge. Während Männer im Durchschnitt 175 Euro monatlich in ihre bAV einzahlen, sind es bei Frauen nur 150 Euro.

Die DCS sieht insbesondere Unternehmen in der Verantwortung, um Frauen bessere Chancen in der Altersvorsorge zu ermöglichen. Dabei empfiehlt die Deutsche Clearing-Stelle vier zentrale Maßnahmen:

  1. Stärkere Förderung der bAV: Arbeitgeber sollten alle Beschäftigten aktiv über die Vorteile der bAV informieren und über den gesetzlichen Mindestzuschuss von 15 Prozent hinaus weitere Anreize setzen.
  2. Bekämpfung des Gender Pay Gaps: Eine gerechtere Bezahlung schafft auch bessere Voraussetzungen für eine ausgeglichene Altersvorsorge.
  3. Flexiblere Arbeitsmodelle: Maßnahmen zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie könnten dazu beitragen, stabilere Erwerbsbiografien für Frauen zu schaffen.
  4. Frühzeitige Aufklärung: Unternehmen sollten gezielt über Altersvorsorgeoptionen informieren, um Frauen schon früh in ihrem Berufsleben zu sensibilisieren.

„Es ist an der Zeit, die finanzielle Benachteiligung von Frauen zu beenden und die Gleichstellung bei der Altersvorsorge voranzutreiben“, betont Marco Eckert, Geschäftsführer der DCS Deutsche Clearing-Stelle. Besonders die bAV könne hier eine entscheidende Rolle spielen, da Arbeitgeber die Beiträge mitfinanzieren und durch Zinseffekte langfristig eine attraktive Zusatzrente entsteht.