Depotrente reicht nicht – Altersvorsorge braucht echten Neustart!

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Die Altersvorsorge muss grundlegend reformiert werden, fordert der Versicherer-Verband GDV. Einseitige Depotlösungen greifen hingegen zu kurz – gebraucht werden generationengerechte Konzepte mit solider Rendite.

Während die Ampelkoalition über die Zukunft der Rentenpolitik verhandelt, melden sich Deutschlands Versicherer mit einem klaren Appell zu Wort: Die Altersvorsorge müsse dringend reformiert, renditestärker und zugleich sozial gerechter werden. Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) fordert vor allem eins: ein System, das alle mitnimmt – nicht nur finanzstarke Anleger.

Generationengerecht, renditestark, realistisch

Aus Sicht der Versicherer müsse dabei vor allem die staatlich geförderte Zusatzvorsorge gestärkt werden. „Was wir brauchen, ist ein faires, generationengerechtes System, das breite Bevölkerungsschichten dabei unterstützt, fürs Alter vorzusorgen, Altersarmut wirksam bekämpft und zugleich bessere Renditechancen ermöglicht“, sagt Moritz Schumann, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des GDV.

Vor diesem Hintergrund kritisiert der Verband insbesondere Reformvorschläge, die ausschließlich auf kapitalmarktnahe Depotlösungen setzen. Diese könnten aus seiner Sicht nur einen begrenzten Teil der Bevölkerung erreichen – vor allem jene, die ohnehin über ausreichend Mittel und Erfahrung am Kapitalmarkt verfügen. „Vorschläge, die nur auf Depotlösungen setzen, greifen zu kurz. Davon könnten vor allem finanzstarke Anleger profitieren, die ohnehin am Kapitalmarkt aktiv sind“, so Schumann wörtlich.

Mehr Flexibilität, bessere Erträge

Stattdessen wirbt der GDV für ein ausgewogenes Konzept, das sowohl Sicherheit als auch Renditechancen bietet. Ein zentrales Element dabei: die Modernisierung bestehender Fördermodelle, etwa durch eine Reform der Riester-Rente. Die bisherigen starren Garantievorgaben hätten laut Verband in der anhaltenden Niedrigzinsphase dazu geführt, dass viele Anbieter ihre Produkte vom Markt genommen haben. Flexiblere Garantieformen und eine langfristige Kapitalanlage könnten hier neue Impulse setzen.

Zugleich betonen die Versicherer ihren besonderen Vorteil gegenüber reinen Depotmodellen: die lebenslange Auszahlung. Denn während bei Fondsprodukten das Risiko besteht, im hohen Alter auf die Grundsicherung angewiesen zu sein, garantieren Versicherer ein Einkommen bis zum Lebensende – unabhängig davon, wie alt jemand wird. Gerade mit Blick auf die steigende Lebenserwartung sei das ein entscheidender Pluspunkt.

Förderung muss einfacher und zielgerichteter werden

Auch bei der staatlichen Förderung fordert der GDV Nachbesserungen. Eine einfache und transparente Fördersystematik, die pro eingezahltem Euro klar nachvollziehbar ist, könne mehr Menschen zur Vorsorge motivieren. Ziel müsse es sein, Altersarmut wirksam zu bekämpfen – und zwar mit Lösungen, die wirklich bei den Menschen ankommen.

Der GDV signalisiert Bereitschaft, den politischen Reformprozess aktiv zu begleiten. Die Versicherungswirtschaft stehe mit erprobten Produkten, lebenslangen Garantien und renditestarken Konzepten bereit. „Die allermeisten Menschen sind darauf angewiesen, zusätzlich fürs Alter vorzusorgen. Besonders häufig betrifft es Familien, Alleinerziehende und Menschen mit geringeren Einkommen“, erinnert Schumann – und appelliert in der Pressemeldung: Jetzt sei der richtige Zeitpunkt, das System generationengerecht und zukunftsfest aufzustellen.