Künstliche Intelligenz ist in der Finanz- und Versicherungsvermittlung auf dem Vormarsch. Doch viele Vermittler nutzen das Potenzial noch nicht aus. Lediglich ein Drittel setzt generative KI-Tools wie ChatGPT ein. Datenschutz, Komplexität und Unsicherheiten bremsen den Einsatz . Gleichzeitig ist der Wunsch nach Unterstützung groß.
Die Integration von Künstlicher Intelligenz in der Finanz- und Versicherungsvermittlung schreitet zwar voran – bleibt aber insgesamt verhalten. Das zeigt das 17. AfW-Vermittlerbarometer des Bundesverbands Finanzdienstleistung.
Demnach setzen aktuell 35 Prozent der Befragten generative KI-Tools wie ChatGPT ein und damit doppelt so viele wie im Vorjahr (16 Prozent). Doch nur ein Bruchteil nutzt die Technologie regelmäßig: 10,5 Prozent täglich, 14 Prozent wöchentlich. Weitere 16 Prozent planen, KI künftig in ihre Arbeitsprozesse zu integrieren.
Die häufigsten Einsatzfelder sind die Texterstellung (88 Prozent), Ideenfindung (62 Prozent) und die Recherche. Nur selten kommt KI im direkten Kundenkontakt zum Einsatz. Lediglich 4,8 Prozent der Befragten nutzen Chatbots zur Beantwortung von Kundenfragen.
Die Zurückhaltung hat Gründe. Über die Häfte der Befragten (56 Prozent) befürchten Fehler in den KI-Ausgaben und 41 Prozent sehen ein Risiko durch möglichen Kontrollverlust. Vier von zehn Vermittlern (38 Prozent) äußerten Datenschutzbedenken. Zudem würden 36 Prozent die Technologie als zu komplex empfinden.
„Die Ergebnisse zeigen, dass viele Vermittelnde das Potenzial von KI noch nicht voll ausschöpfen. Dabei kann KI entscheidend zur Effizienzsteigerung beitragen – sei es bei der Ideenfindung für Kundenansprachen, der Erstellung und Überarbeitung von Texten oder der Zusammenfassung von Dokumentationen“, sagt Frank Rottenbacher, Vorstand des AfW Bundesverband Finanzdienstleistung e.V. Dabei könne KI den Arbeitsalltag enorm erleichtern. Dies sei etwa bei der Kundenkommunikation oder der Dokumentation möglich. Der Verband sieht großen Bedarf an Orientierung. Drei Viertel der Befragten wünschen sich Unterstützung bei der Tool-Auswahl, 61 Prozent bei der Integration in die Arbeitsprozesse und 54 Prozent bei rechtlichen Fragen.