Die Studie "Altersvorsorge in Deutschland 2009 / 2010" kommt zu dem Ergebnis, dass 17,4 Prozent aller Berufstätigen in Deutschland ihre private Altersvorsorge aufgelöst haben oder reduzieren wollen.
Zum siebenten Mal in Folge seit 2003 hat die Postbank in Zusammenarbeit mit dem Institut für Demoskopie Allensbach bundesweit eine repräsentative Umfrage durchgeführt.
Mit 53 Prozent erklären so viele Deutsche wie noch nie seit 2003, dass sie ihre private Altersvorsorge nicht weiter verstärken wollen. Und bereits jeder dritte Berufstätige (exakt 32 Prozent) gibt inzwischen an, im Alter über keinerlei Einnahmen aus einer privaten Vorsorge verfügen zu können.
Die Auftraggeber der Studie befürchten, dass aus der Finanz- und Wirtschaftskrise eine langfristige Krise der Altersvorsorge werden kann.
Denn zwei Drittel aller Berufstätigen geben an, dass sie aufgrund der Finanz- und Wirtschaftskrise das "Vertrauen in Informationen zur privaten Altersvorsorge verloren" haben (31 Prozent) oder fragen sich, "welche privaten Anlageformen überhaupt noch Sinn machen“.
Ausgenommen von dieser Erosion bei der privaten Altersvorsorge bleiben nur Investitionen in ein eigenes Haus oder eine eigene Wohnung - jeder Zehnte habe sich zum Ziel gesetzt ein Eigenheim zu erwerben.
63 Prozent aller in Deutschland Berufstätigen erachten ein eigenes Haus oder eine eigene Wohnung zur Altersvorsorge als „besonders sicher“. Zum Vergleich: Die staatliche Rente erhält hier nur 53 Prozent Nennung. Unter den jungen Berufstätigen im Alter von 16 bis 29 Jahren sind es sogar nur knappe 51 Prozent.
Allerdings findet stoßen so genannte "Wohn-Riester"- Angebote auf wenig Resonanz. Fast die Hälfte der Befragten gab an, davon zum ersten Mal zu hören.
Eine gesetzliche Pflicht zur privaten Altersvorsorge findet mehr Zustimmung als im Vorjahr.
Deutlich gesunken ist die Häufigkeit, mit der sich Berufstätige bei einer Bank, Versicherung oder Steuer- sowie Vermögensberatern zur Altersvorsorge haben beraten lassen. 30 Prozent aller Berufstätigen hatten ein solches Gespräch sogar bis heute noch nie. Und fast zwei Drittel aller Deutschen (63 Prozent) geben heute generell an, „selten oder gar nicht“ über Altersvorsorge im Familien- und Freundeskreis zu sprechen. Und das, obwohl 42 Prozent der noch nicht in Rente oder Pension befindlichen Deutschen die eigene bisherige Altersvorsorge als „nicht ausreichend“ bezeichnet.
Postbank