Die Ergo-Versicherungsgruppe hat ihre Mehrmarkenstrategie überarbeitet.
Die Ergo Versicherungsgruppe wird in Zukunft Lebens- und Sachversicherungen unter der Marke "ERGO" in Deutschland anbieten.
Der Direktversicherer KarstadtQuelle Versicherungen wird in "ERGO Direkt Versicherungen" umbenannt.
Die Krankenversicherung wird unter der Marke "DKV", die Rechtsschutzversicherung unter der Marke "D.A.S." zusammengeführt.
Die Marke "ERV" steht weiter für die Reiseversicherung.
Die Marken Victoria und Hamburg-Mannheimer werden vom Markt genommen.
Die Umsetzung ist für die KarstadtQuelle Versicherungen schon für das erste Quartal, im Übrigen für die zweite Jahreshälfte 2010 geplant.
Durch die Insolvenz von Arcandor mit Karstadt und Quelle bestand Handlungsbedarf für die Marke KarstadtQuelle Versicherungen. Diesen Anlass nutzt Ergo jetzt für die Überarbeitung ihrer Mehrmarkenstrategie und verfolgt so ein strategisches Ziel: Sie will sich stärker an den Bedürfnissen ihrer Kunden ausrichten, neue Kunden gewinnen und so mehr Wachstum erzielen.
Ergo reagiert damit auch auf gewandelte Kundenbedürfnisse in den letzten Jahren. Neben der Beratung durch Vermittler vor Ort nutzen die Kunden vermehrt die Vielfalt der möglichen Vertriebswege, um sich mit Versicherungsschutz zu versorgen.
„Mit unserem umfassenden Angebot an Versicherung, Vorsorge und Serviceleistungen aus einer Hand und über alle Vertriebswege haben wir flexible Antworten auf alle Kundenwünsche“, so der Ergo-Vorstandsvorsitzende Dr. Torsten Oletzky.
„Aber weil wir zum Teil mit mehreren Marken die gleichen Segmente bearbeiten, wird der Zusammenhang zwischen den Marken und Zugangswegen nicht hinreichend sichtbar. Wir machen unseren Kunden bislang nicht klar genug, dass das Rundum-Angebot aus einer Hand stammt.“
Dies soll sich durch die Einführung der Marke "ERGO" auch im deutschen Markt und die damit verbundene Schärfung der Mehrmarkenstrategie in Zukunft ändern.
Vertriebe werden gestärkt
Sämtliche Vertriebswege sollen in Zukunft alle Ergo-Produkte anbieten. Das vergrößert die Angebotspalette der einzelnen Vermittler und bietet ihnen attraktive Geschäftsmöglichkeiten. Umfangreiche Werbung zum neuen Marktauftritt wird den Vertrieb unterstützen.
Mit Einführung der Marke "ERGO" wird das Unternehmen auch in seiner Konzernstruktur vereinfacht. So werden die Sachversicherer von Victoria, Hamburg-Mannheimer und D.A.S. zu einer Gesellschaft unter dem Namen "ERGO" zusammengeführt. Die Hamburg-Mannheimer Rechtsschutz wird auf die D.A.S. Rechtsschutz verschmolzen, die Victoria Kranken auf die DKV.
Da Fusionen von Lebensversicherern sehr komplex sind, hat ERGO sich gegen eine Fusion ihrer Lebensversicherer entschieden. In Zukunft erfolgt der Marktauftritt in der Lebensversicherung mit der in "ERGO" umbenannten Hamburg- Mannheimer Lebensversicherung.
In der Direktversicherung ändern die KarstadtQuelle Versicherungen ihren Namen in "ERGO Direkt Versicherungen".
Sie gehören bereits seit 2002 zur Ergo-Versicherungsgruppe, aber aufgrund ihres Namens war das für ihre Kunden nicht ausreichend erkennbar.
Deshalb löst Ergo nun die Marke vom Warenhaus- und Versandhandel, damit ihr Geschäft nicht durch die dortigen Turbulenzen beeinträchtigt wird.
An den Marken ihrer Spezialversicherer D.A.S., DKV und ERV hält ERGO bewusst fest. Sie sind auf ihren jeweiligen Gebieten führend und pflegen zahlreiche Vertriebspartnerschaften im In- und Ausland, für die die Spezialmarken wichtig sind.
Alle Entscheidungen stehen unter dem Vorbehalt der Zustimmungen von relevanten Gremien und Aufsichtsbehörden.
Die neue Ausrichtung bringt keine umfangreichen organisatorischen Veränderungen mit sich. Ergo arbeitet im Innendienst schon seit mehreren Jahren mit einheitlichen Strukturen und IT-Systemen hinter den Marken, so dass der neue Marktauftritt mit überschaubarem Aufwand umgesetzt werden kann. Insbesondere soll es keinen weiteren Personalabbau bei Ergo geben.
Im Vertrieb ändert Ergo die Strukturen bewusst nicht; Zusammenlegungen von Vertriebswegen sind nicht geplant.
„Wir wissen, wie wichtig die vertriebliche Heimat für unsere Vermittler und ihren geschäftlichen Erfolg ist“, erläutert Vertriebsvorstand Jürgen Vetter. „Deswegen haben wir uns die Entscheidung, die etablierten Marken Hamburg-Mannheimer und Victoria aufzugeben, auch nicht leicht gemacht. Aber ich bin überzeugt, dass unser neuer Ansatz im veränderten Umfeld der richtige ist und unsere Vermittler das auch so sehen.“
Im selbstständigen Außendienst will Ergo Vermittler hinzugewinnen.
„Unsere Kunden werden auch in Zukunft in der bewährten Qualität beraten und betreut, auch ihre Ansprechpartner und Zugangswege ändern sich nicht“, ergänzt Oletzky.
„Langfristig versprechen wir uns von der neuen Aufstellung, dass wir für unsere 20 Millionen Kunden allein in Deutschland noch attraktiver werden.“ Mit der neuen Markenstragie will Ergo darüber hinaus weitere Kunden gewinnen.
Ergo-Versicherungsgruppe