Stabile Aktionärszahlen

Die Zahl der Aktionäre und Aktienfondsbesitzer lag in 2009 stabil bei 8,8 Millionen. Damit beträgt die Aktionärsquote 13,6 Prozent der deutschen Bevölkerung. Eine Analyse des Deutschen Aktieninstituts verzeichnete allerdings erhebliche Umschichtungen von der indirekten in die direkte Aktienanlage.


Die Zahl der direkten Aktionäre ist im vergangenen Halbjahr um 230.000 auf 3,6 Mio. gestiegen. Insgesamt haben 5,9 Prozent der Bundesbürger direkt in Aktien investiert.
„Nach einem nahezu kontinuierlichen Rückgang der Zahl der direkten Aktionäre seit dem Höchststand vor zehn Jahren deutet sich erstmalig eine Trendwende an“, kommentiert Rüdiger von Rosen, geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Deutschen Aktieninstituts, diese Entwicklung.
Die Zugewinne gingen allerdings zu Lasten der Fondsbesitzer, deren Zahl im zweiten Halbjahr 2009 um 241.000 auf 6,6 Mio. sank. Dementsprechend halten 9,8 Prozent der Bevölkerung Anteile an Aktien- oder Gemischten Fonds.
Während die Zahl der Anleger, die sowohl Aktien- als auch Gemischte Fonds kauften, um 42.000 zunahm, ging die Zahl der Anleger, die ausschließlich in Aktien- oder Gemischten Fonds investiert waren, deutlich zurück (um 172.000 bzw. 111.000).

„Nach wie vor unbefriedigend ist, dass die Aktienakzeptanz der Deutschen im vergangenen Jahrzehnt deutlich rückläufig ist“, sagt von Rosen. Dieser Trend ist unabhängig von Bildungsgrad und verfügbarem Einkommen.
Besonders drastisch war allerdings der Rückgang bei den mittleren Einkommen: Betrug der Anteil der Aktionäre mit einem monatlichen Nettoeinkommen von 2000 bis 2.500 Euro im Jahr 2000 noch 20,5 Prozent, besaßen im Jahr 2009 nur noch 11,9 Prozent dieser Einkommensklasse Aktien.

„Gerade die mittleren Einkommensschichten sind im Ruhestand auf eine private Altersvorsorge angewiesen, um ihren Lebensstandard halten zu können“, erläutert von Rosen. Nach wie vor sei hier die Aktie als renditestarkes Element eines langfristigen Vermögensaufbaus unverzichtbar.
Die Bundesregierung müsse hierfür entsprechende Rahmenbedingungen schaffen. „Insbesondere muss die Diskriminierung der Aktie durch die Abgeltung¬steuer beendet werden“, fordert von Rosen.

„Zudem verunsichert die Diskussion um die Einführung einer Finanztransaktionssteuer die Privatanleger und beeinträchtigt deren Bereitschaft, Aktien zu erwerben“, sagt von Rosen. Wenn auf die jetzige Stabilisierung eine Zunahme der Aktionärszahlen folgen solle, müsse die Bundesregierung handeln.