"Gesundheitspoker" schafft Unsicherheit

Die anhaltende Diskussion um den Umbau des Gesundheitssystems verunsichert die Bevölkerung. Immerhin trauen 63 Prozent der gesetzlich Versicherten den Plänen der Bundesregierung spürbare Veränderungen zu. Allerdings erwartet die Hälfte der Befragten negative Auswirkungen.


Die Marktforschungs- und Beratungsfirma MSR Consulting legte ihre aktuelle Studie "KUBUS GKV" vor. Untersucht wurde die Zufriedenheit der gesetzlich Versicherten.

Bei der Einschätzung der zukünftigen Entwicklung ergeben sich bei den Altersgruppen Unterschiede:
Bei den über 40-Jährigen erwarten 52 Prozent für sich eine negative Entwicklung, während es bei den unter 40-Jährigen nur 47 Prozent sind.
Unter 30-Jährige sehen sogar noch weniger pessimistisch in die Zukunft.
Jüngere Kassenmitglieder sind naturgemäß sorgenfreier, was ihre Gesundheit angeht – sie sind bei der Kassenwahl aber auch deutlich wechselbereiter als ältere Mitglieder und bewegen sich daher flexibler im Gesundheitssystem.

„Verstärkend auf die derzeitige politische Unsicherheit beim Umbau des Systems dürfte sich die Ankündigung von Zusatzbeiträgen auswirken“ ist die Einschätzung von Dr. Felix Hansen.
Die Diskussion in den Medien trägt dazu bei, dass sich Kassenmitglieder mit dem Thema Kassenwechsel beschäftigen.
Das Beratungsunternehmen sieht die Aufgabe der Krankenkassen nun vor allem darin, Vertrauen bei ihren Mitgliedern zu schaffen und ein starkes Leistungsangebot in den Vordergrund zu stellen. Offenheit und Klarheit in der Kommunikation, insbesondere bei Veränderungen zu Lasten der Versicherungsnehmer, seien nun gefragt.