Bei jungen Anlegern in Deutschland steht das Thema Vorsorge hoch im Kurs: 80 Prozent der befragten 20- bis 29-Jährigen halten es für notwendig, sich mit der privaten Altersvorsorge zu beschäftigen.
Das sind sieben Prozentpunkte mehr als im ersten Quartal 2010. Damit misst diese Altersgruppe der privaten Altersvorsorge eine noch höhere Bedeutung bei als die Gesamtheit der Befragten (74 Prozent). 43 Prozent aller Befragten geben an, bereits einen Riester-Sparplan abgeschlossen zu haben, ein Plus von drei Prozentpunkten gegenüber dem Vorquartal. Das geht aus einer Umfrage von Union Investment zur Altersvorsorge im zweiten Quartal 2010 hervor.
Ungeachtet einer wachsenden Verunsicherung der Anleger angesichts von Staatsverschuldung und Spardebatten hat die Altersvorsorge Priorität.
Nur 14 Prozent der Befragten sind der Ansicht, sich nicht mit dem Thema auseinandersetzen zu müssen, ebenso wenige wie im Vorquartal.
Deutlich gestiegen ist im zweiten Quartal das Interesse an der privaten Altersvorsorge bei den weiblichen Anlegern, die mit einem Anteil von 77 Prozent (Vorquartal 70 Prozent) den Anteil interessierter Männer von 72 Prozent (Vorquartal 79 Prozent) übertrafen.
Nicht alle Anleger, die die Notwendigkeit erkannt haben, sich mit der privaten Altersvorsorge auseinanderzusetzen, haben aus dieser Erkenntnis auch Konsequenzen gezogen: Bislang haben sich 70 Prozent der Anleger intensiv mit dem Thema beschäftigt.
Von den 20- bis 29-Jährigen haben dies erst 56 Prozent getan – somit liegen sie deutlich unter dem Durchschnitt, wenn auch bei steigender Tendenz (Vorquartal 53 Prozent).
Allerdings gaben nur 38 Prozent in dieser Gruppe an, einen Riester- Vertrag abgeschlossen haben. „Den meisten jungen Leuten ist zwar die Bedeutung der privaten Vorsorge bewusst, doch es hapert noch bei der Umsetzung in die Praxis. Hier bedarf es zielgruppengerechter Anstöße, damit junge Anleger ihren Zeitvorteil in Form des Zinseszinseffekts nicht verschenken“, erklärt Wolfram Erling, Leiter Zukunftsvorsorge bei Union Investment.
Potenzial bei Riester-Rente nicht ausgeschöpft
Mehr als die Hälfte der befragten Anleger (57 Prozent) haben bislang keine Riester-Rente abgeschlossen. Sie ist die mit Abstand bekannteste Form der staatlich geförderten privaten Altersvorsorge.
90 Prozent der Befragten kennen sie, gefolgt von der Rürup- beziehungsweise Basis- Rente (20 Prozent) und der betrieblichen Altersversorgung (11 Prozent).
Diejenigen, die noch keinen Riester-Sparplan abgeschlossen haben, nennen als Hauptgrund dafür, eine andere Form der Altersvorsorge zu bevorzugen (51 Prozent).
„Anleger sollten ihre Vorsorge auf mehrere Standbeine stützen, um Versorgungslücken zu schließen. Die staatlich geförderte private Altersvorsorge ist dabei ein wichtiger Baustein – zumal sie andere Vorsorgeformen nicht ausschließt, sondern ergänzt“, so Erling.
Union Investment