Füttern, waschen, in der Nacht nach dem Rechten sehen - die Pflegebedürftigkeit eines nahen Angehörigen ist für die Betroffenen eine große Herausforderung, oft sogar eine Überforderung. Gerade für Frauen ist das Thema von besonderer Relevanz. Im Vergleich zu Männern sind sie meistens in der Rolle der Pflegenden. Dies zeigt eine repräsentative Studie, die vom Versicherer "AXA" gemeinsam mit dem F.A.Z.-Institut durchgeführt wurde.
So geben 39 Prozent der befragten Frauen an, eine pflegebedürftige Person zu betreuen oder bereits betreut zu haben. Auf der Seite der Männer ist dieser Anteil mit 22 Prozent nur gut halb so groß. Die traditionelle Rollenverteilung mit der Frau als Fürsorgerin existiert damit auch heute noch in vielen Familien. Darüber hinaus sind Frauen auch häufiger selbst auf Pflege angewiesen - sie machen 68 Prozent aller Pflegebedürftigen aus.
Männer vertrauen auf familiäre, Frauen auf professionelle Unterstützung
Die unterschiedliche Erfahrung mit dem Thema Pflege spiegelt sich auch in verschiedenen Bedürfnissen und Sorgen von Männern und Frauen wider. 70 Prozent der befragten Männer gehen davon aus, dass ihre Lebenspartnerin sie im Fall einer Pflegebedürftigkeit unterstützt, während Frauen dies von ihrem Partner nur zu 56 Prozent annehmen. Gleichzeitig haben Frauen häufiger Angst, selbst durch die Pflegetätigkeit zu erkranken (63 Prozent im Vergleich zu 49 Prozent bei den Männern).
So stellen Männer und Frauen denn auch unterschiedliche Ansprüche an eine Pflegeversicherung. Frauen interessieren sich eher für Zusatzleistungen wie etwa eine telefonische Beratung. Auch Angebote wie Stressmanagement und Pflegeschulungen werden von Frauen häufiger nachgefragt.
Im Januar 2010 hat AXA in Kooperation mit dem F.A.Z.-Institut 1.018 deutschsprachige Bürger ab 18 Jahren, die in Privathaushalten leben, zu ihrer Haltung zum Thema Pflege durch das Marktforschungsinstitut Forsa befragen lassen. Die Befragung ist bevölkerungsrepräsentativ für Deutschland und wurde in computergestützten Telefoninterviews anhand eines strukturierten Fragebogens durchgeführt. Die Ermittlung der interviewten Bürger erfolgte mittels einer mehrstufigen systematischen Zufallsauswahl.