Vier von zehn Bundesbürgern (40,3 %) gehen davon aus, dass sie mehr als zehn Prozent ihres Nettoeinkommens in die Altersvorsorge investieren müssen, um im Ruhestand einen angemessenen Lebensstandard halten zu können. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage der "GfK Marktforschung" im Auftrag der "Heidelberger Lebensversicherung AG".
27,2 Prozent gaben an, elf bis 20 Prozent investieren zu müssen, 13,1 Prozent, dass es sogar über 20 Prozent sein sollten. Dagegen schätzt knapp ein Viertel (23,8 %) die nötigen Aufwendungen auf fünf bis zehn Prozent. Gut ein Drittel (35,9 %) traut sich keine Einschätzung zu.
Wie viel ist denn nun angemessen?
Nach Aussage des Deutschen Instituts für Altersvorsorge sollten im Durchschnitt etwa fünf bis zehn Prozent des Bruttoeinkommens in die Altersvorsorge investiert werden.
Das entspricht bei einem durchschnittlich verdienenden Angestellten in etwa acht bis 15 Prozent des Nettoeinkommens. Bei Selbstständigen sollte es dagegen noch mehr sein.
„Dass mehr als ein Drittel der Bundesbürger nicht weiß, wie viel sie in ihre Altersvorsorge investieren sollten, zeigt uns, dass es bei diesem Thema offensichtlich Informations- und Beratungsbedarf gibt“, kommentiert Thomas Bahr, Vorstandsvorsitzender der "Heidelberger Leben", die Ergebnisse.
Nachholbedarf im Wissen um Altersvorsorge
Ähnlich kritisch sieht Bahr, wie wenig sich die Bevölkerung im Durchschnitt bisher mit der Altersvorsorge beschäftigt hat. Mehr als ein Drittel (35,4 %) der Befragten gab an, sich bisher kaum mit diesem Thema auseinander gesetzt zu haben.
29,7 Prozent haben sich immerhin bereits teilweise mit der Altersvorsorge beschäftigt und 32,1 Prozent sogar intensiv.
Im Vergleich der befragten Altersgruppen scheinen besonders jüngere Menschen und Berufseinsteiger dieses Thema zu vernachlässigen.
57,8 Prozent der 20- bis 39-Jährigen antworteten, sich bislang kaum damit befasst zu haben. „Wer früh mit seiner Vorsorge anfängt, profitiert am meisten. Diesen Grundsatz und die Notwendigkeit der langfristigen Altersvorsorgelösungen müssen wir jüngeren Menschen stärker verdeutlichen“, meint Bahr. Denn insbesondere für diese sei die private Vorsorge aufgrund des demographischen Wandels besonders wichtig.
Sicherheit oder Renditechancen: Was ist wichtiger?
Ebenso kritisch sieht Bahr die Ergebnisse zur Frage „Sicherheit oder Rendite“. Die breite Mehrheit der Bevölkerung (54,4 %) legt bei der Altersvorsorge primär Wert auf Sicherheit.
28,9 Prozent der Befragten betrachten einen ausgewogenen Mix an Sicherheit und Renditechancen als besonders wichtig. Bei lediglich 1,4 Prozent steht Rendite an erster Stelle.
Auch bei den 20- bis 39-Jährigen überwiegt der Wunsch nach Sicherheit (43,7 %) gegenüber einer ausgewogenen Mischung aus Sicherheit und Rendite (41,9 %). Besonderen Wert auf Renditechancen legen nur 2,9 Prozent.
„Aufgrund der zuletzt stark schwankenden Aktienkurse ist der Wunsch nach Sicherheit verständlich, deshalb sollten Kunden bei fondsgebundenen Altersvorsorgelösungen aus einer breiten Fondspalette – von sicherheitsorientierten bis risikoreicheren Anlagemöglichkeiten – ihren individuellen Sicherheits-/Renditemix wählen können. Höchststandsgarantiefonds beispielsweise sichern Gewinne gegen Kursverluste ab und bieten gleichzeitig gute Renditechancen“, erläutert Bahr.
Die repräsentative Umfrage wurde im Juli 2010 von der GfK Marktforschung im Auftrag der Heidelberger Leben unter 964 Bürgern durchgeführt.