Ergänzender Schutz lohnt sich nicht immer

Für die Oktober-Ausgabe der Zeitschrift "Finanztest" hat die "Stiftung Warentest" Zusatzversicherungen verglichen. Die Verbraucherschützer kommen zu der Erkenntnis, dass nicht in jedem Fall ein Abschluss einer solchen Police sinnvoll ist.


143 Angebote, die dem Versicherten einen Zuschuss zu Heilpraktikerbehandlungen bieten, hat die "Stiftung Warentest" verglichen. Dabei handelt es sich meistens um Komplettpakete für Heilpraktiker, Zahnersatz und Brille, oft verbunden mit weiteren Leistungen. Eine Versicherung allein für die Behandlung beim Heilpraktiker bieten nur "Gothaer" und "SDK".

Die Versicherungspakete sind für Kassenpatienten geeignet, die regelmäßig Zuschüsse zur Behandlung beim Heilpraktiker wollen. Sie lohnen sich vor allem, wenn die Kunden außerdem Zuschüsse zu teurem Zahnersatz und weiteren Gesundheitsleistungen wünschen.
Geht jemand nur ausnahmsweise zum Heilpraktiker, zahlt er im Lauf der Jahre mehr Beiträge ein, als er an Leistungen bekommt. Und wer nur an möglichst hohen Zahnersatzleistungen interessiert ist, fährt mit einer reinen Zahnzusatzversicherung besser, schreibt "Finanztest".

Solche Pakete sollten abgeschlossen werden, bevor eine Diagnose gestellt wird.
Denn private Versicherer können Kunden, die bereits erkrankt sind, ablehnen oder zusätzlich zum Beitrag einen Risikozuschlag von ihnen verlangen. Hat eine Behandlung beim Abschluss des Versicherungsvertrags bereits begonnen, bleibt der Patient auf den Kosten sitzen.
In den ersten drei Monaten der Vertragslaufzeit haben Patienten noch keinen Anspruch auf Leistungen für Heilpraktikerbehandlungen oder Brillen. Bis die Versicherung erstmals für Zahnersatz zahlt, müssen sie sogar acht Monate warten.

Test.de