Das Statistische Bundesamt (Destatis) teilte heute die Ergebnisse einer eigenen Untersuchung zum Übergang älterer Menschen vom Erwerbsleben in den Ruhestand mit. Demnach schied 2008 mehr als jede fünfte Person (22,7%) aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig aus dem Erwerbsleben aus.
Das durchschnittliche Alter derjenigen, die 2008 gesundheitsbedingt in den Ruhestand gingen, lag bei gut 55 Jahren und damit rund 8 ½ Jahre niedriger als bei denjenigen, die in den regulären Altersruhestand gingen.
Betrachtet man alle Personen, die sich 2009 im Ruhestand befanden, so war gerade die Hälfte davon (50,0%) regulär wegen ihres Alters in den Ruhestand gegangen.
Neben den 27,8% der Ruheständler, die aus gesundheitlichen Gründen ihre Erwerbstätigkeit aufgegeben hatten, hatten weitere 22,2% Vorruhestandsregelungen genutzt oder waren aus der Arbeitslosigkeit in den Ruhestand gegangen.
Gesundheitliche Probleme spielen in den einzelnen Berufen eine unterschiedlich starke Rolle dafür, die Erwerbstätigkeit aufzugeben und in den Ruhestand zu gehen.
Dies ist häufiger der Fall, wenn der Beruf anstrengende körperliche Tätigkeiten mit sich bringt oder mit viel Publikumsverkehr verbunden ist.
Besonders häufig gingen Personen, die in Hoch- und Tiefbauberufen gearbeitet hatten, gesundheitsbedingt in den Ruhestand (46,9%). In ähnlichem Maße war das für Personen in Ausbauberufen, also beispiels weise Fliesenleger und Heizungsbauer, und für Polsterer (45,4%), sowie für Maler und Lackierer (39,5%) der Fall.
Mit Abstand am seltensten gingen als Ingenieure, Chemiker, Physiker oder Mathematiker tätige Personen gesundheitsbedingt in den Ruhestand (14,6%).
Ebenfalls relativ niedrig waren die entsprechenden Anteile für Berufe, die vor wiegend im Büro ausgeübt werden. Allerdings war auch in solchen Berufen für rund ein Fünftel der Personen die Gesundheit ausschlaggebend, vorzeitig in den Ruhe stand zu gehen.
Datengrundlage der Untersuchung ist der Mikrozensus.
Analysen zum Übergang in den Ruhestand, inwieweit ältere Menschen heute häufiger im Erwerbsleben stehen als noch vor zehn Jahren, wie oft sie mit Erwerbslosigkeit konfrontiert oder atypisch beschäftigt sind finden sich in dem heute erschienenen STATmagazin "Später in den Ruhestand?".