Viele Deutsche nach wie vor nicht zusätzlich privat für das Alter vor. Vor allem Frauen beschäftigen sich zu wenig mit ihrer finanziellen Zukunft. Mehr als 40 Prozent von ihnen haben sich überhaupt noch nicht um eine private Vorsorge für den Ruhestand gekümmert. Dies ist das Ergebnis einer repräsentativen Befragung unter 1.002 Deutschen durch das "IMWF Institut für Management- und Wirtschaftsforschung" im Auftrag der "Hannoverschen Leben".
Bei den Männern sieht es da schon etwas besser aus. Im Gegensatz zu den Frauen ergänzen knapp drei Viertel der Männer nach eigenen Angaben die staatliche Rente bereits durch eine private Vorsorge. Diese Unterschiede beim Schließen der Rentenlücke bekommen eine zusätzliche Dramatik durch die Tatsache, dass sich die Höhe der gesetzlichen Rente bei Männern und Frauen immer noch stark unterscheidet.
So bekommt nach den jüngsten Zahlen der "Deutschen Rentenversicherung" eine Frau in Westdeutschland durchschnittlich 473 Euro Altersrente, Männer hingegen 970 Euro – also mehr als das Doppelte. In Ostdeutschland fällt das Verhältnis mit 676 Euro zu 1.044 Euro dabei deutlich besser aus.
Scheidung als Armutsrisiko
„Die Tatsache, dass mittlerweile jede dritte Ehe in Deutschland geschieden wird, verschärft das Problem drohender Altersarmut bei Frauen zusätzlich“, sagt Michael Langwald, Rentenexperte der Hannoverschen Leben. Das geltende Unterhaltsrecht macht hierbei sehr klar, dass Frauen künftig wesentlich stärker selbst um ihre finanzielle Sicherheit kümmern müssen als in der Vergangenheit.