Die erst im November 2008 eingeführte Eigenheimrente hat sich 2010 besonders dynamisch entwickelt. Mit 294.000 zusätzlichen Verträgen konnte der Bestand laut den aktuellen Zahlen des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales im Vergleich zu 2009 auf nun 491.000 mehr als verdoppelt werden.
Die Dynamik zeigt sich insbesondere beim Vergleich der Neuzugänge: „Die Eigenheimrente erreicht mit 25,7 Prozent Platz 2“, erklärte dazu der Vorstandsvorsitzende des Verbandes der Privaten Bausparkassen, Andreas J. Zehnder. An der Spitze stehen die Versicherungsverträge mit einem Neuzugangs-Anteil von 51,2 Prozent (plus 586.000 zusätzliche Verträge). Auf Platz 3 liegen die Investmentfondsverträge mit 16,3 Prozent (plus 186.000). Die Banksparverträge belegen mit 6,8 Prozent (plus 78.000) den vierten Platz.
Gleichwohl sieht Zehnder für die Eigenheimrente noch deutlich mehr Potenzial. „Wäre sie weniger bürokratisch, könnten noch viel mehr Menschen davon überzeugt werden, auf diese Weise für ihr Alter vorzusorgen.“ Er begrüßt deshalb die Initiative der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, die angekündigt habe, die Eigenheimrente zu vereinfachen. Deren finanzpolitischer Sprecher, Klaus-Peter Flosbach MdB, hatte dafür bereits drei Beispiele genannt: die Beseitigung möglicher steuerliche Nachteile bei Eintritt eines Pflegefalls oder berufsbedingtem Umzug und die Einbeziehung des altersgerechten Umbaus in die Förderung.
Für Zehnder bieten sich daneben weitere Ansatzpunkte an – zumal sie den Haushalt nicht oder kaum belasten würden. Es gelte vor allem, „Störfälle zu beseitigen und die Eigenheimrente flexibler zu machen“.
So schlägt er zum Beispiel vor, eine Einmalversteuerung nicht nur zum Renteneintritt zuzulassen, sondern auch danach. „Wer sich mit 70 oder 75 seiner Steuerschuld entledigen will, sollte das tun dürfen.“
Auch von einer Entschuldungsmöglichkeit schon vor Renteneintritt dürften nachhaltige Impulse ausgehen. Schließlich müsste auch der Vorschlag, die Eigenheimrente für „kleinere“ Selbstständige zu öffnen, die zu wenig verdienen, um von der Rürup-Rente profitieren zu können, mehrheitsfähig sein.