Frank-Jürgen Weise, Chef der Bundesagentur für Arbeit, sieht in den kommenden Jahren einen erhöhten Bedarf an Fachkräften aus dem Ausland. Diese Entwicklung hat auch die Versicherungswirtschaft erkannt.
Das diese alarmierende Entwicklung nicht an der Versicherungsbranche vorbei geht, hat das Berufsbildungswerk der deutschen Versicherungswirtschaft auch erkannt. Mögliche Defizite seien vor allem auf den mangelnden Nachwuchs in Kernqualifikationen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik zurückzuführen. Im aktuellen Geschäftsbericht legt der BWV Bildungsverband Lösungsansätze für die Versicherungswirtschaft vor.
Fachkräftemangel betrifft auch die Versicherungswirtschaft
Bereits 2009 hat der Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft eine Initiative zur Imageverbesserung ins Leben gerufen. Seither finden verschiedene Aktivitäten für Kinder und junge Erwachsene statt, um das Interesse an diesem Bildungsweg zu fördern. So hat man zum Beispiel eine Mathematik-Rallye und Projekttage gestartet. Man will Berührungsängste abbauen und in der internen Ausbildung verstärkt auf E-Learning setzen. Außerdem sollen einheitliche europäische Kompetenzstandards für Vermittler auf den Weg gebracht werden. Ebenfalls will man sich noch besser auf sozialen Netzwerken präsentieren, um potentielle Bewerber zu aquirieren.
Damit reagiert man auf die alarmierenden Prognosen der Bundesagentur für Arbeit, die davon ausgehen, dass im Vergleich zu heute bis zum Jahre 2025 ca. 6,5 Millionen weniger Menschen im erwerbsfähigen Alter leben. "Wenn man das berücksichtigt, brauchen wir 200.000 Zuwanderer pro Jahr, wobei in dieser Zahl die Familienangehörigen mit eingerechnet sind." prognostizierte Weise. Zwar ist man bestrebt das vorhandene Potential zu aktivieren, jedoch wird dies nicht reichen den Fachkräftemangel stand zu halten. "Die Kräfte, die wir aus dem Ausland holen, finden wir in Deutschland nicht und wir können nicht jede am Markt gefragte Qualifikation herbeischulen. Nicht jeder ist zum Ingenieur geeignet.", sagte Weise.