Spontan eine Unfallversicherung über das iPhone abschließen. Damit wirbt die ERGO Direkt Versicherung. Mit ihrer App „UNFALL-SCHUTZ48“ will die Gesellschaft „eine Sorge in ein gutes Gefühl der Vorsorge“ verwandeln, wie es in der Pressemitteilung heißt. Thorsten Rudnik, Vorstandsmitglied des Bundes der Versicherten (BdV), warnt: „Verbraucher können sich keineswegs in Sicherheit wiegen. Die wichtigste Leistung – nämlich die bei Invalidität – ist gar nicht versichert.“
Das Anwendungsprogramm kann im App-Store kostenlos heruntergeladen werden. 99 Cent kostet der Unfallschutz für 48 Stunden. Dafür bekommen die Kunden ein Tagegeld von 50 Euro, wenn sie wegen eines Unfalls stationär ins Krankenhaus müssen. Zudem übernimmt der Versicherer Rettungskosten bis zu 5.000 Euro.
Eine Invaliditätsleistung ist im Leistungspaket jedoch nicht enthalten, was der Bund der Versicherten scharf kritisiert. Thorsten Rudnik: „Wer eine Unfallversicherung abschließt, erwartet auch bei Invalidität Geld. In diesem Fall gehen die Versicherungsnehmer jedoch leer aus.“
Weiter sieht der „UNFALL-SCHUTZ48“ eine Leistung von 50.000 Euro an die Angehörigen vor, falls der Kunde durch einen Unfall verstirbt. Laut Thorsten Rudnik ist auch diese Summe zu niedrig: „Wer seine Familie ausreichend absichern will, sollte das mit einer Risikolebensversicherung tun. Hier kann die Summe nicht nur frei gewählt werden, sie leistet auch bei Tod durch Krankheit. Außerdem ist der Schutz nicht auf 48 Stunden begrenzt – denn passieren kann immer etwas.“