Eine positive Entwicklung zeigen Zahlen der "Allianz" zu Fahrrad-Diebstählen in rund 80 deutschen Städten ab 100.000 Einwohner: 2010 wurden deutlich weniger Drahtesel gestohlen als im Jahr zuvor.
Insgesamt verzeichnet der Versicherer einen Rückgang von 6,6 Prozent. Sogar in den „Hochburgen“ Münster und Bremen sind die Meldungen um jeweils 0,8 Prozentpunkte heruntergegangen. So führt die bei Radfahrern beliebte Universitätsstadt in Westfalen die Statistik jetzt nur noch mit 3,5 Prozent (4,3 Prozent im Vorjahr) Schadenhäufigkeit an. Die Metropole an der Weser kommt auf 3,3 Prozent (4,1 Prozent im Vorjahr) Schadenhäufigkeit.
Als Großstadt hat München die Nase in punkto Sicherheit weit vorn und konnte als einzige Metropole die Gefahr von 1,1 Prozent im Jahr 2009 um mehr als die Hälfte reduzieren. Die im Vergleich zu Berlin, Hamburg und Köln geringe Schadenhäufigkeit betrug 2010 nur noch 0,5 Prozent und liegt damit fast auf dem Niveau vom Sicherheits-Paradies Stuttgart (0,4 Prozent). Allerdings sind an der Isar überdurchschnittlich teure Fahrräder gefragt: Über 500 Euro betragen die Kosten für die Entschädigung eines geklauten Fahrrads im Durchschnitt (445 Euro Bundesdurchschnitt), wohingegen in Berlin der gestohlene Drahtesel im Schnitt nur rund 400 Euro kostet. Dafür sind diese an der Spree auch deutlich stärker gefährdet. Entgegen dem bundesweiten Trend hat die Schadenhäufigkeit von 2,6 Prozent 2009 leicht auf 2,7 Prozent 2010 zugenommen.
Im Norden und Osten der Republik werden mehr Fahrräder geklaut als im Süden. Eine Ausnahme bildet die Universitätsstadt Freiburg im südlichen Baden-Württemberg, die mit 2,4 Prozent eine leicht gestiegene Schadenhäufigkeit zum Vorjahr (2,2 Prozent) aufweist und als einzige aus der Region mit unter den ersten zwölf unsichersten Städten liegt.
Betrachtet man die Zahlen zum Durchschnittswert der gestohlenen Drahtesel gab es 2010 einige „Ausreißer“ nach oben: Verzeichnete Pforzheim mit 820 Euro den höchsten Schadendurchschnitt 2009 in der Republik, so übernimmt 2010 Gera mit fast 1.000 Euro die Führung, gefolgt von Wuppertal mit 957 Euro. Der niedrigste Schadendurchschnitt stieg 2010 von rund 200 Euro auf 244 Euro.
„Auch wenn insgesamt deutlich weniger Fahrräder bei uns im letzten Jahr als gestohlen gemeldet wurden, werden sich unsere Kosten in Zukunft nicht reduzieren. Denn im Gegen- zug wird der Wert der einzelnen gestohlenen Fahrräder steigen“, sagt Dr. Jörg Hipp, Leiter Private Sach-/Haftpflichtversicherung der Allianz Versicherungs-AG. Für diesen Trend spricht auch die Tatsache, dass die deutschen Fahrrad-Hersteller weniger, aber dafür wertvollere Fahrräder produzieren.
Als Grundlage dieser Statistik wurden die bei der Allianz gemeldeten rund 12.000 Fahrrad- Diebstähle jeweils in den Jahren 2009 und 2010 in den 80 größten deutschen Städten ab 100.000 Einwohnern untersucht. Die Schadenhäufigkeit ergibt sich aus den bei der Allianz gemeldeten Fahrrad-Diebstählen im Verhältnis zu den in der Stadt vorhandenen Hausrat- Verträgen.