Überaus erfreulich war die Entwicklung der betrieblichen Altersversorgung. Das Neugeschäft ist hier mit 1,1 Mio. Verträgen um 15,9 Prozent gewachsen. Ein wichtiger Grund dafür war die Anhebung der steuerlichen Altersgrenze von 60 auf 62 Jahre in 2012.
Mit insgesamt 93,6 Millionen Verträgen bleibt der Bestand der Lebensversicherungen in Deutschland weiterhin auf hohem Niveau (2010: 94,2 Mio. Verträge einschließlich Pensionskassen und Pensionsfonds). Die Leistungen der Lebensversicherer sind deutlich gestiegen: Mit knapp 85 Milliarden Euro zahlten die deutschen Lebensversicherer ihren Kunden 2011 deutlich mehr aus als im Vorjahr (+17,3 Prozent). Dies ist im Wesentlichen darauf zurückzuführen, dass 1999 im Vorgriff auf eine erwartete Verschlechterung der steuerlichen Behandlung der Lebensversicherung viele Verträge über 12 Jahre abgeschlossen wurden, die 2011 ausgezahlt wurden.
Bei den Stornoquoten setzt sich ein erfreulicher Trend fort: Trotz der Finanz- und Schuldenkrise ist die Stornoquote erneut zurückgegangen und liegt mit 3,49 Prozent (2010: 3,60 Prozent) auf dem niedrigsten Niveau seit annähernd 20 Jahren.
Private Krankenversicherer: Stabiles Neugeschäft
Die Privaten Krankenversicherer erzielten 2011 Beitragseinnahmen von insgesamt 34,7 Mrd. Euro, 4,3 Prozent mehr als 2010. Davon entfallen auf die Krankenversicherung mit einem Plus von 4,5 Prozent rund 32,6 Mrd. Euro und auf die Pflegeversicherung 2,1 Mrd. Euro (+0,5 Prozent).
Die ausgezahlten Versicherungsleistungen erreichten 2011 ein Volumen von 22,8 Mrd. Euro, 3,8 Prozent mehr als 2010, wobei auf die Krankenversicherung 22,0 Mrd. Euro (+3,7 Prozent) und auf die Pflegeversicherung 0,8 Mrd. Euro (+6,4 Prozent) entfallen.
Schaden- und Unfallversicherer: Belebung der Beitragseinnahmen – gestiegene Leistungen
2011 war für die Schaden- und Unfallversicherer ein umsatzstarkes Jahr. Insgesamt erzielten sie laut Hochrechnung 56,7 Mrd. Euro Beitragseinnahmen, also 2,7 Prozent mehr als im Vorjahr. Damit sind die Kompositversicherer erstmals seit 2003 spürbar gewachsen. Entscheidend hierfür ist die Entwicklung in der Kraftfahrtversicherung, die in 2011 einen Prämienzuwachs von 3,5 Prozent auf 20,9 Mrd. Euro verzeichnen konnte.
Gestiegen sind allerdings auch die Leistungen der Schaden- und Unfallversicherung: Sie zahlten an ihre Kunden 2011 voraussichtlich 44,4 Mrd. Euro, also 2,6 Prozent mehr als in 2010. Die Schadenbelastung erreichte damit einen historischen Höchststand. Vor allem sommerliche Unwetter und Hagelstürme sowie das Hochwasser im Januar in ganz Deutschland sorgten 2011 für umfangreiche Leistungen der Wohngebäude- und in der Kraftfahrtversicherung.