Die anhaltend gute Konjunktur und sinkende Arbeitslosenzahlen wirken sich nachhaltig positiv auf die Sozialkassen aus. Während im Bereich der gesetzlichen Krankenversicherung über eine Rückzahlung von Teilen des Beitrags an die Versicherten debattiert wird, dürfen sich alle Arbeitnehmer voraussichtlich auf eine Senkung des Rentenversicherungsbeitrags freuen.
Bis dato war die Bundesregierung von einer Senkung des Rentenbeitragssatzes von 19,6 Prozent auf 19,2 Prozent ausgegangen. Nach der Auswertung der jüngsten Steuerschätzung sind die Experten der Rentenversicherung zu dem Ergebnis gekommen, „dass der Beitragssatz 2013 voraussichtlich noch etwas stärker absinken kann als auf den bislang angenommen Wert von 19,2 Prozent“. Das bestätigte ein Sprecher des Bundesarbeitsministeriums dem Focus. Bei den aktuellen Berechnungen handelt es sich jedoch um eine vorläufigen Prognose. Die endgültigen Beitragszahlen werden erst im Herbst, auf Basis der dann vorliegenden Daten festgelegt.
Mit einem Beitragssatz von 19 Prozent müssten deutsche Arbeitnehmer so wenig in die Rentenkasse einzahlen wie seit langem nicht mehr. 2002 lag der Beitragssatz bei 19,1 Prozent. Von einer Beitragssenkung profitieren Arbeitnehmer und Unternehmen zu gleichen teilen. Sollte es tatsächlich zu einer Rentenbeitragssenkung von 0,6 Prozent kommen, würden beide Seiten monatlich drei Euro je tausend Euro Bruttoeinkommen sparen.