Von kinderlosen Doppelverdienern zur Familie – welche Befürchtungen haben werdende Eltern bzw. Eltern mit kleinen Kindern in Deutschland und wie sichern sie sich ab? Dieser Zielgruppe widmet sich erstmalig die repräsentative Studie, die die Allianz Deutschland gemeinsam mit der Zeitschrift ELTERN durchgeführt hat.
Bezogen auf Versicherungen fühlen sich fast drei Viertel der Befragten (72 Prozent) gut bzw. sehr gut abgesichert. Realistisch gesehen, trifft dies aber nur teilweise zu. Eltern geben 113 Euro im Monat für Versicherungen aus, und die meisten von ihnen (90 Prozent) haben erfreulicherweise die unbedingt notwendige private Haftpflichtversicherung. "Damit glauben viele Eltern, gut genug geschützt zu sein. Aber Ausgaben über etwas mehr als 100 Euro im Monat für Versicherungen und eine private Haftpflichtversicherung allein reichen für eine Familie nicht aus", sagt Severin Moser, Vorstand der Allianz Deutschland.
Viele Eltern sind optimistisch
Schon bei der Abdeckung beispielsweise durch eine Risikolebensversicherung wird der Familienschutz unzureichend. Die von Verbraucherschützern empfohlene Risikolebensversicherung hat nur gut jeder Dritte (35 Prozent). Auch nach der Geburt des ersten Kindes schließt nur jeder Siebte (15 Prozent) diese Versicherung ab. Dabei braucht jeder eine Risikolebensversicherung, der Angehörige für den Fall seines Todes absichern möchte. Der Schutz ist vor allem wichtig für Kinder, wenn Vater oder Mutter etwas zustößt. Dann erhalten die Hinterbliebenen die vereinbarte Versicherungssumme. Wird der Hauptverdiener berufsunfähig, hilft eine Berufsunfähigkeitsversicherung. Diese wichtige Police haben sogar nur 28 Prozent der befragten Eltern, und nur sechs Prozent, die keine haben, holen dies während der ersten Schwangerschaft bzw. nach der Geburt nach.
"Großen Nachholbedarf sehe ich bei Versicherungen für Kinder, insbesondere was die Kinderinvaliditätsversicherung betrifft", so Moser. Nur die wenigsten (12 Prozent) haben eine solche Police. Bei starker gesundheitlicher Beeinträchtigung durch eine schwere Krankheit oder einen Unfall zahlt sie eine monatliche Rente und federt so die finanziellen Folgen ab.
Nur wenige haben eine Versicherung speziell für Kinder
Nicht einmal jeder zweite (47 Prozent) schließt überhaupt eine Versicherung speziell fürs Kind ab. Zu wenig Geld ist laut der Studie nicht die Ursache für die relativ geringe Absicherung bei Kinderversicherungen. Denn wenn Eltern für ihre Kinder Geld sparen, werden im Durchschnitt 56 Euro im Monat zurückgelegt. Bei zwei Drittel der Kinder (63 Prozent) legen Verwandte oder Freunde für das Kind noch mal dieselbe Summe zurück. Auch zu wenig Sorge ist nicht der Grund, denn die größten Ängste der Eltern, was ihre Kinder betrifft, sind nach dem Tod (72 Prozent) ein schwerer Unfall (67 Prozent) und Invalidität nach Krankheit (50 Prozent). "Vielmehr verdrängen Eltern oft die große Angst und den Gedanken, gerade ihr Kind könne an Krebs oder Epilepsie erkranken. Sie sind dann leider für den Ernstfall schlecht vorbereitet", erläutert Moser.
Bundesweit wurden im Februar 2012 rund 1.000 Eltern befragt, deren erstes Kind nicht älter als vier Jahre ist, welche Befürchtungen sie haben und wie sie sich sowie ihre Kinder absichern. Beauftragt wurde die Gesellschaft für Innovative Marktforschung GmbH.