Der GKV-Spitzenverband nahm gestern Stellung zur Frage, inwieweit die Krankenkassen über Prämien und Zusatzbeiträge entscheiden. Derzeit diskutiert die Koalition, ob man die Krankenkassen per Gesetz zu einer Ausschüttung der Prämien verpflichten könne.
Gesundheitsminister Daniel Bahr kritisierte kürzlich, dass bisher von den Prämienausschüttungen der Kassen lediglich rund eine Millionen Mitglieder profitiert hätten, die meisten Beitragszahler jedoch keinen Nutzen aus den Prämien ziehen würden (versicherungsbote.de informierte: Prämien-Ausschüttungen: Bahr setzt Krankenkassen die Pistole auf die Brust).
Im Zuge dessen stellt Florian Lanz, Sprecher des GKV-Spitzenverbandes klar: „Jede einzelne Krankenkasse in Deutschland entscheidet eigenverantwortlich und sehr sorgfältig darüber, ob sie einen Zusatzbeitrag nimmt oder eine Prämie ausschüttet.“ Dieses Prinzip habe sich bewährt: Im Dezember 2011 hätten noch über sieben Millionen Mitglieder einen Zusatzbeitrag zahlen müssen, jetzt täten dies nur noch rund 600.000 Mitglieder.
„In Anbetracht der Tatsache, dass die Ausgaben für Arzthonorare, Kliniken und Medikamente steigen und gleichzeitig der Bundeszuschuss gekürzt werden soll, haben wir großes Verständnis dafür, wenn Krankenkassen ihre Überschüsse aus der Vergangenheit für die künftige medizinische Versorgung ihrer Versicherten verwenden wollen", so Lanz.