Sozialverband erteilt privater Zusatzpflegeversicherung deutliche Absage

Die Herausforderungen im Bereich Pflege werden nach Ansicht des Sozialverbandes "VdK" nicht durch 5 Euro Zuschuss gelöst. Stattdessen sollte das bestehende System der Pflegeversicherung ausgebaut werden.

"5 Euro werden die Probleme der Pflegeversicherung nicht lösen." So kommentierte die Präsidentin des Sozialverbands VdK Deutschland, Ulrike Mascher, die bekannt gewordenen Pläne der Koalition, künftig eine private Zusatzpflegeversicherung mit einem monatlichen Zuschuss von 5 Euro pro Vertrag zu unterstützen.

"Um die Versorgungslücken von bis über 2000 Euro in Pflegestufe III wirklich zu schließen, müssten Pflegetagegeldversicherungen abgeschlossen werden, deren Beiträge für Geringverdiener unerreichbar hoch sind. Für eine ausreichende Versorgung liegen die Tarife derzeit - je nach Geschlecht und Alter - zwischen 40 und 80 Euro im Monat. 5 Euro sind keine echte Entlastung."

Mascher weiter: "Angesichts der Situation an den Finanzmärkten ist es völlig unverständlich, wie man wieder auf Kapitaldeckung zur Finanzierung eines allgemeinen Lebensrisikos setzen kann. Das ist gegen jede ökonomische Vernunft." Außerdem müsse sichergestellt werden, dass die geplante zusätzliche private Pflegeversicherung nicht analog zur Riester-Rente auf staatliche Grundsicherungsleistungen im Alter angerechnet wird: "Die Menschen müssen Sicherheit für ihr Erspartes haben." Die Erfahrungen aus der Riester-Rente würden darüber hinaus zeigen, dass die Verwaltungskosten der Vertragsanbieter die staatlichen Zuschüsse für private Vorsorge oft komplett aufbrauchen.

Statt auf zusätzliche, privat finanzierte Pflegevorsorge zu setzen, fordert der Sozialverband VdK, das bestehende System der Pflegeversicherung auszubauen: "Eine moderate Anhebung des Pflegeversicherungsbeitrags ist die beste Lösung, um gute Pflege zu finanzieren. Das solidarische Prinzip, dass starke Schultern mehr tragen können als schwache, genießt in unserer Bevölkerung ein hohes Ansehen. Darauf sollte die Bundesregierung setzen."

Quelle: VdK