Die Finanz- und Schuldenkrise hat Deutschland bislang weitgehend verschont, der Arbeitsmarkt brummt wie seit 20 Jahren nicht mehr. Dennoch bleiben viele Zukunftssorgen: So rechnet eine klare Mehrheit von 82 Prozent der Befragten mit steigenden Lebenshaltungskosten.
Laut aktuellen Allianz Bank Money Trends erhöht sich die Anzahl der Befragten, die eine Inflation fürchten, im Vergleich zu den Vorjahresbefragungen leicht auf 42 Prozent.
Sparen bleibt wichtig, aber nur jeder Vierte ist zufrieden mit Sparquote
Sparen ist für 62 Prozent der Befragten wichtig oder sehr wichtig, allerdings ist nur jeder Vierte mit der Höhe seiner Ersparnisse zufrieden. Nur 15 Prozent haben genug Geld, um sich sowohl Konsumwünsche zu erfüllen als auch gleichzeitig Rücklagen zu bilden – drei Prozentpunkte weniger als noch 2011. Fast 40 Prozent können Geld sparen und sich zumindest hin und wieder etwas gönnen. Elf Prozent haben nach Abzug der Kosten gar kein Geld zur freien Verfügung.
Sicherheit zählt: Immobilien und Betriebsrente vor Aktien
Im Zuge der Finanzkrise sind fast 70 Prozent der Deutschen sehr vorsichtig und setzen entsprechend auf sichere Anlageformen: Neben der privaten Vorsorge sind dabei vor allem klassische Sparprodukte wie Sparplan, -brief und -buch beliebt; diese Anlageformen besitzt mehr als jeder zweite Deutsche. Die Befragten möchten auch künftig in diese Anlageformen investieren; zudem planen sie im Vergleich zu 2011 mehr bzw. neu in Immobilien zu investieren und vermehrt Geld in eine Betriebsrente einzuzahlen. Die betriebliche Altersvorsorge verzeichnet demnach unter allen Sparformen mit fünf Prozent den mit Abstand stärksten Zuwachs. In Aktien, Fonds und festverzinsliche Wertpapiere wollen derzeit dagegen nur wenige investieren.
„Die Tugend des Sparens wird auch weiterhin von den Deutschen hochgehalten“, sagt Karin Katerbau, Vorstandsmitglied der Oldenburgische Landesbank AG (OLB). „Wichtig ist, die Form der Geldanlage an den individuellen Vermögenszielen auszurichten. Die Anlage in Sachwerten ist eine gute Alternative. Hier sollten neben Immobilien aber ebenso Investmentfonds und ggfs. Aktien berücksichtigt werden. Eine breite Streuung der Geldanlage ist besonders wichtig und minimiert Risiken.“
Vertrauen in Euro-Stabilität weiter gering
Vermögen und Einkommen: Licht und Schatten
In Bezug auf ihre Vermögens- und Einkommensverhältnisse zeigen sich die Befragten etwas weniger zufrieden als noch im Jahr 2011: Während noch 40 Prozent mit ihren gegenwärtigen Vermögensverhältnissen zufrieden sind (2011: 42 Prozent), empfindet bereits nur noch jeder Dritte seine Einkommenssituation als zufriedenstellend.
Konsumverhalten: Weniger Konsum mit Fokus auf Urlaub
Wenn sich die Befragten etwas gönnen möchten, geben sie, bei ausreichenden finanziellen Mitteln, ihr Geld am liebsten für Reisen oder Ausflüge aus – ein Zuwachs von zwei Prozent. Alle anderen Wünsche gehen hingegen zurück: Investitionen in Kleidung, Hobbies oder die Verschönerung der Wohnung verloren gegenüber der letzten Befragung um bis zu neun Prozentpunkte.
Dies sind einige Ergebnisse aus der neuen repräsentativen Untersuchung von TNS Infratest im Auftrag der Allianz Bank, einer Zweigniederlassung der Oldenburgische Landesbank AG. Für die Allianz Bank Money Trends wurden im Zeitraum vom 21.-23. Mai 2012 510 deutsche Entscheider oder Mitentscheider bei Finanzangelegenheiten über 18 Jahren zu ihrem aktuellen und künftigen Spar- und Anlageverhalten, ihren Vermögens- und Einkommensverhältnissen sowie ihren Konsumwünschen befragt.