Immer mehr Menschen schließen ihre Versicherung direkt im Internet oder am Telefon ab. Vor allem in größeren Westeuropäischen Ländern steigt der Marktdruck durch Online-Versicherungen konstant. Doch Online-Kanäle werden auch für den Rest Europas immer bedeutsamer. Für die nächsten 10 Jahre wird das Kern-Marktpotential für Europa auf Minimum 44 Mrd. EUR zusätzliches Prämienvolumen geschätzt.
Dies sind die Kernaussagen des „Best Practice Report“, einer umfassenden Analyse von Direktversicherungen in Europa. Vorgelegt hat die Untersuchung die Universität Wien in Kooperation mit den Beratungsunternehmen Mount Onyx und TCI Consult. Insgesamt 200 Versicherer mit 30 Direktkanälen haben die Verfasser für die Studie untersucht.
Univ.-Prof. Dr. Jörg Finsinger, Chair of Financial Services der Universität Wien: "Der Direktvertrieb von Versicherungen wird traditionelle Kanäle ergänzen, nicht ersetzen. Um überdurchschnittliche Wachstumsraten und Gewinne zu erzielen, werden Topmanager ihren Fokus noch stärker auf zukünftige Wachstums- und Einsparungspotentiale richten müssen.“
Bereits frühere Untersuchungen hatten ergeben, dass Online-Abschlüsse für Versicherungen an Bedeutung gewinnen. Laut einer Erhebung des Meinungsforschungsinstitutes Aris im Auftrag der Bitkom hat sich die Zahl der Online-Abschlüsse in Deutschland zwischen 2009 und 2011 nahezu verdoppelt.
Doch nicht alle Sparten sind für das Online-Geschäft gleichermaßen geeignet. Während standardisierte Policen wie Kfz-Versicherungen bereits problemlos online abgeschlossen werden können, stellt sich gerade bei beratungsintensiven Verträgen wie etwa privaten Krankenversicherungen die Frage, ob der Kunde tatsächlich das geeignete Produkt findet.