Der Immobilienmarkt boomt, Mieten und Kaufpreise sind mancherorts auf einem hohen Niveau. Für viele, die auf der Suche nach einem neuen Zuhause sind, stellt dies das größte Problem dar.
Ein Viertel der wohnungssuchenden Deutschen hat seine Umzugspläne gekippt. Knapp ein Fünftel der Deutschen (17 Prozent) sucht trotzdem weiter, auch wenn dies immer schwieriger wird. Denn bereits heute muss jeder Bundesbürger ab 18 Jahren im Durchschnitt ein Drittel seines Haushaltsnettoeinkommens für Miete inklusive Nebenkosten bzw. zur Finanzierung der Immobilie aufwenden, in den unteren Einkommensgruppen sind es sogar 43 Prozent.
Weitere Hindernisse auf dem Weg zu einer neuen Immobilie sind ein fehlendes oder nicht ausreichendes Infrastrukturangebot und eine unzureichende ÖPVN-Anbindung (jeweils 50 Prozent), der Mangel an geeigneten Wohnungen oder Immobilien in der gewünschten Wohnlage (49 Prozent), die schlechte Energiebilanz der vorhandenen Objekte (48 Prozent) und die große Distanz des Wohnobjekts vom Arbeitsplatz (42 Prozent). Das ist das Ergebnis einer aktuellen repräsentativen Umfrage des Marktforschungsinstituts TNS Infratest im Auftrag der Wüstenrot & Württembergische-Gruppe (W&W). Das Umfrageergebnis macht den dringenden Bedarf an bezahlbaren Neubau-Immobilien in gefragten Lagen überdeutlich.
Trotz Schwierigkeiten bei der Finanzierung, aber auch aufgrund wachsender Unsicherheit über die Folgen der Euro-Krise möchte ein Drittel der Deutschen ab 18 Jahren seine Wohnsituation innerhalb der nächsten beiden Jahre ändern. Ein kleines FAQ zum Erwerb einer Immobile gibts hier. Derzeit ist knapp ein Fünftel der Deutschen (17 Prozent) auf der Suche nach einer neuen Wohnung oder Immobilie. Konkret will jeder Zehnte (elf Prozent) umziehen und sechs Prozent der Deutschen plant den Bau oder Erwerb eines Hauses oder einer Eigentumswohnung. Fast jeder Fünfte (18 Prozent) will die Wohnqualität von Wohnung oder Haus durch eine Renovierung bzw. Modernisierung verbessern, vier Prozent planen dazu eine energetische Sanierung.
Immobiliensuche fordert viel Zeit
Die Deutschen müssen viel Zeit für die Suche nach einer neuen Wohnung oder Immobilie investieren. Fast jeder dritte Bundesbürger mit Umzugsplänen (32 Prozent) ist laut TNS Infratest-Umfrage bereits seit mehr als einem halben Jahr auf der Suche. Ein Viertel der Wohnungs- oder Immobiliensuchenden (24 Prozent) hat seine Suche jedoch bereits aufgegeben, in den Großstädten sogar 39 Prozent.
Unsere Umfrage zeigt eindrücklich, wie schwierig es ist, seine Wohnwünsche in die Tat umzusetzen – und was gefragt ist. Die Objekte müssen bezahlbar, in einer guten Wohnlage sein sowie eine intakte Infrastruktur und einen niedrigen Energieverbrauch bieten“, sagt Alexander Heinzmann, Geschäftsführer der Wüstenrot Haus und Städtebau GmbH, das Tochterunternehmen der W&W-Gruppe, das seit über 60 Jahren im Wohnbau tätig ist. „An solchen Immobilien besteht aktuell ein großer Bedarf, wie die große nicht befriedigte Nachfrage zeigt. Und genau hier bietet sich für Unternehmen ein großes Potenzial, das bestätigt auch der anhaltende Aufwärtstrend beim Wohnungsneubau, den wir seit 2009 beobachten können.“
Wohnortwechsel wird in Kauf genommen
Um sich seine Wohnwünsche zu erfüllen, würde jeder zweite Bundesbürger ab 18 Jahren seinen Wohnort wechseln. Die Umzugsbereitschaft ist bei jüngeren Deutschen (18 bis 29 Jahre) mit 74 Prozent besonders ausgeprägt. Aber auch bei den Älteren (60 Jahre und älter) kann sich noch jeder Vierte einen Wohnortwechsel vorstellen. Sechs Prozent der Befragten sind sogar bereit, mehr als 50 Kilometer wegzuziehen, 19 Prozent bevorzugen den Wechsel innerhalb der Stadt und 21 Prozent zu einem bis zu 21 Kilometer entfernten Ort.
Städter wollen in der Stadt, Landbewohner lieber auf dem Land bleiben
Die Deutschen haben eine sehr genaue Vorstellung davon, wie ihr Wunsch-Wohnobjekt beschaffen sein muss. Bei der Lage gibt es zwei klare Favoriten: Ein Drittel der Bundesbürger (34 Prozent) träumt von einer Wohnung oder einem Haus in Stadtrandlage, ein weiteres Drittel (32 Prozent) von einer Immobilie auf dem Land.
Allerdings hängt die bevorzugte Lage des Wunschobjekts stark vom derzeitigen Wohnort ab. Lediglich für zwölf Prozent der Großstädter, die im Innenstadtbereich deutscher Städte wohnen, ist ein Wohnort auf dem Land wünschenswert; sie zieht es bei ihrem Wunsch-Wohnobjekt an den Stadtrand (43 Prozent). Umgekehrt lockt das vielfältigere Freizeitangebot und die größere Auswahl einer Großstadt Landbewohner mehrheitlich nicht. Für diejenigen, die derzeit auf dem Land wohnen, liegt zu 52 Prozent auch die Wunschimmobilie auf dem Land. Nur knapp jeden zehnten Landbewohner (neun Prozent) zieht es in die Innenstadt.
Infrastruktur und Energie sind bei Wohnungswahl wichtig
Wichtig für den Wohnungswechsel oder den Immobilienerwerb sind – neben der Miete oder dem Preis – vor allem die Infrastruktur (48 Prozent), beispielsweise Einkaufsmöglichkeiten oder Schulen sowie eine gute Wohnlage (47 Prozent) und der Energieverbrauch (40 Prozent). Damit rangiert das Thema Energie bei der Entscheidung für eine Immobilie sogar noch vor Kriterien wie Raumaufteilung (24 Prozent), Umweltfreundlichkeit (23 Prozent), Größe (19 Prozent), Ausstattung (12 Prozent), Optik (elf Prozent) und Wiederverkaufswert (acht Prozent). In der Gruppe der Bundesbürger mit einem konkreten Veränderungswunsch ihrer Wohnsituation spielt die Infrastrukturanbindung (54 Prozent) der neuen Immobilie sogar eine noch größere Rolle. Ebenfalls von großer Bedeutung sind Wünsche nach Wohnangeboten, die den demografischen Wandel oder ein Handicap berücksichtigen: Mit 26 Prozent der Nennungen stehen Ausstattungsmerkmale „Barrierefreiheit“ und „Eignungder Wohnung im Alter“ auf der Wunschliste ganz weit oben.