Vielen graut beim Zahnarztbesuch nicht nur vor Schmerzen, sondern zunehmend auch vor hohen Behandlungskosten. Eine bedenkliche Rechnung dabei: Füllungen, Kronen und Zahnersatz sind meist teurer als die Vorsorge selbst. Zusätzlich steht die Zahngesundheit auf dem Spiel. Doch viele Deutsche vergessen eine wichtige Option.
Kein Geld für private Zuzahlungen
Die Deutschen sind beinahe vorbildlich, was die regelmäßige kostenfreie Vorsorgeuntersuchung angeht. 80 Prozent der Befragten geben an, sie mindestens einmal im Jahr in Anspruch zu nehmen. Das zeigt eine aktuelle Studie von AXA in Zusammenarbeit mit der Universität Witten/Herdecke. Die privat zu zahlende professionelle Zahnreinigung zum Beispiel nehmen nur 57 Prozent regelmäßig wahr. Dies sind insbesondere Ältere (ab 50 Jahre) sowie Privatversicherte. Doch 42 Prozent verzichten komplett darauf.
Nach den Gründen gefragt, geben 44 Prozent von ihnen an: "Das ist mir zu teuer", während 21 Prozent meinen: "Ich kann meine Zähne auch selbst ausreichend gründlich reinigen." Professor Dr. med. Stefan Zimmer von der Universität Witten/Herdecke weiß jedoch: "Tatsächlich schafft es nur die professionelle Zahnreinigung, alle Zahnbeläge vollständig zu entfernen. Und es ist wichtig, dass die hartnäckigen Beläge regelmäßig entfernt werden, da sie mit zunehmender Verweildauer aggressiver werden und die Zähne mit Karies und Parodontitis bedrohen."
Bonusheft: Sparsch(w)ein für die Zähne ist unbekannt
Dass Patienten durch die gewissenhafte Pflege des Bonusheftes beim Zahnersatz zusätzlich Geld sparen können, scheint nur den wenigsten bewusst zu sein. Nur 60 Prozent lassen ihr Bonusheft beim Zahnarztbesuch abstempeln. Dies gilt besonders für Ostdeutsche (82 Prozent), Frauen (65 Prozent) und Ältere (ab 50 Jahre, 68 Prozent). Bonusheftmuffel sind vor allem die Deutschen aus den westlichen Bundesländern, die ihr Bonusheft mit 56 Prozent seltener nutzen. Unkenntnis herrscht bei den 14- bis 29-Jährigen: 40 Prozent von ihnen besitzen kein Bonusheft oder kennen es überhaupt nicht.