Sie bügeln und putzen, führen kleine Reparaturarbeiten durch oder betreuen die Kinder: In jedem zehnten Haushalt in Deutschland hat laut einer Studie schon einmal eine Haushaltshilfe schwarz gearbeitet. Das sind mehr als vier Millionen Haushalte. Die Hälfte davon nimmt sogar des öfteren illegale Arbeit in Anspruch, berichtet die Welt unter Berufung auf eine Umfrage im Auftrag der Minijob-Zentrale. Weitere elf Prozent der Interviewten können sich vorstellen, in Zukunft eine Putzkraft schwarz zu beschäftigen.
Im Haushalt ist Schwarzarbeit offenbar weit akzeptiert. Entsprechend einer Umfrage unter mehr als 2.000 Teilnehmern hat jeder zehnte Haushalt schon einmal eine illegale Hilfskraft in Anspruch genommen. Nur fünf Prozent der Befragten plagt deshalb ein schlechtes Gewissen, obwohl die illegalen Beschäftigten weder einen Unfall- und Krankenschutz haben noch in die Rentenversicherung einzahlen. Zudem können die Schwarzarbeiter wegen Steuerhinterziehung haftbar gemacht werden.
Der Studie zufolge gaben 23 Prozent der Befragten an, der Helfer selbst wolle nicht angemeldet werden. 11 Prozent nannten als Grund, dass sie Geld sparen wollen, 15 Prozent fanden die Anmeldung zu kompliziert und 14 Prozent hatten sich noch nie damit beschäftigt. Weitere zwölf Prozent wussten gar nicht erst, dass Haushaltshilfen überhaupt angemeldet werden müssen.
Die Umfrage wurde von forsa im Auftrag der Minijobzentrale der Deutschen Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See durchgeführt. Die Minijobzentrale ist der wichtigste Ansprechpartner für Niedriglöhner, hier waren im Juni 2012 exakt 242.743 Minijobber in deutschen Haushalten registriert. Dies sei jedoch nur ein Bruchteil aller Haushaltshilfen in Deutschland, berichtet die Welt.
Zwar sei der Anteil der angemeldeten Arbeitnehmer im letzten Jahr um ein Prozent gestiegen. Aber „während der Bedarf an Unterstützung im Haushalt seit Jahren wächst, steigt die Zahl der Anmeldungen für Minijobber in Privathaushalten deutlich langsamer", sagt der Leiter der Minijobzentrale Erik Thomsen.