Weit kritischer als Ramsauer schätzt der Deutsche Mieterbund (DMB) die aktuelle Wohnsituation in Deutschland ein. Der Interessenverband warf der Regierung vor, sie habe bisher zu wenig gegen den Wohnungsmangel und die explodierenden Kosten in einigen Städten unternommen. „Wohnungen fehlen, Mieten steigen, Wohnkostenbelastung auf einem Rekordniveau“, fasste der Mieterbund in einer aktuellen Pressemitteilung seine Kritik zusammen. Zudem stelle die demografische Entwicklung eine zusätzliche Herausforderung für den Wohnungsmarkt dar, denn es fehlen bis zum Jahr 2020 drei Millionen altersgerechten Wohnungen.
Doch statt aktiv zu werden, habe die Bundesregierung sogar das Wohngeld gekürzt und die öffentliche Förderung für altersgerechte Umbauten komplett eingestellt. Zudem sei eine Aufweichung des Mietrechtes geplant, so dass Mieter noch schneller gekündigt werden können. Hier fordert Lukas Siebenkotten, Direktor des Mieterbundes, ein Umdenken. „Gut, dass die Bundesregierung in ihrem Bericht die Probleme endlich beim Namen nennt. Jetzt muss sie aber auch handeln. Bisher hat sie nichts unternommen, die Probleme zu lösen.“