Dread-Disease-Versicherungen haben sich in Deutschland bisher kaum etabliert. Dabei haben bereits viele Versicherungsmakler das hohe Vertriebspotential der Policen zur Absicherung schwerer Krankheiten erkannt.
Gute Produktkenntnisse im Dread-Disease-Bereich können 43 Prozent der Versicherungsmakler bestätigen, zusätzlich sagen etwa 18 Prozent der befragten Vermittler, dass sie sich "ausgezeichnet" oder "sehr gut" mit der Dread-Disease-Versicherung auskennen. Dies geht aus der vierteljährlich erhobenen Studie "Makler-Absatzbarometer" des Marktforschungs- und Beratungsinstituts YouGov hervor.
Dread-Disease als Ergänzung oder Ersatz zur Berufsunfähigkeitsversicherung
Etwa 45 Prozent der befragten Makler bieten die Risikoabsicherung für schwere Krankheiten bereits hin und wieder an. Allerdings erkundigen sich Kunden kaum von selbst nach einer Dread-Disease-Versicherung, gaben 90 Prozent der Studienteilnehmer an.
Eines der größten Bedenken von potenziellen Kunden ist die geringe Vertrautheit mit dem Produkt. Der geringe Bekanntheitsgrad dieser Absicherungsform geht also einher mit der Aufgabe, Aufklärungsarbeit am Versicherungsnehmer zu leisten. Zusätzliche Informationen zu den Tarifen der Schwere-Krankheiten-Versicherungen wirken zugunsten ihrer Prominenz - und dies verspricht verbesserte Chancen im Maklervertrieb.
"Makler erkennen die Vorteile einer Dread Disease Versicherung als Ergänzung oder sogar als Ersatz einer Berufsunfähigkeitsversicherung für ihre Kundenberatung" erläutert Dr. Oliver Gaedeke, Vorstand und Leiter der Finanzdienstleistungsforschung bei YouGov. Immerhin sind bereits 53 Prozent der befragten Makler optimistisch, dass sie die Policen zur finanziellen Absicherung schweren Krankheit in den nächsten zwei Jahren vermehrt vermitteln werden.
Absatz im Privat- und Firmenkundengeschäft sinkt
Der Absatz privater Versicherungen im Maklervertrieb ist im dritten Quartal 2012 erneut um zwei Indexpunkte gesunken, ermittelte YouGov in diesem Zusammenmhang. Diese negative Entwicklung findet bereits zum dritten Mal in Folge statt, der Absatzindex liegt mit 57 Punkten auf dem niedrigsten Stand seit Mitte 2010. Der Index ist in beinahe allen Sparten zurückgegangen. Ein stabiles Niveau gibt es lediglich im Bereich der Sachversicherungen: Hierfür kann zum Teil das bereits rege Wechselverhalten der Kfz-Versicherungen zum Jahresende verantwortlich gemacht werden. Das Interesse der Verbraucher nach diesem Produkt ist im dritten Quartal um fünf Prozentpunkte gestiegen.
Die negativen Berichte über die Riester-Rente wirkten sich auf deren Nachfrage aus. Die Studie ergab, dass der Absatz der Riester-Rentenversicherung in einem Quartal volle sieben Prozentpunkte verloren hat.
Im Firmenkundengeschäft ist lediglich ein leichter Rückgang um einen Indexpunkt auf 60 erkennbar. Die negative Entwicklung findet in den Sparten Rechtsschutz und Kredit statt, während die Absatzentwicklung in den Bereichen betriebliche Altersvorsorge und Sachversicherungen gestiegen ist. Im Bereich der Unternehmensabsicherung haben die Dread-Disease-Versicherungen im übrigen zusätzliches Potential: Einige Firmen schließen für ihre Manager bereits solche Policen ab, um Unternehmensrisiken zu minimieren.
Für die Studie wurden vom 18. bis 28. September 2012 bundesweit 265 hauptberufliche Versicherungs- und Finanzmakler aus mittleren und kleinen Maklerbüros befragt. Das komplette "Makler-Absatzbarometer" (Ausgabe III/2012) mit den Ergebnissen zur aktuellen Absatzentwicklung im Maklervertrieb (differenziert nach sechs Sparten im Privatkundengeschäft bzw. fünf Sparten im Firmenkundengeschäft und insgesamt 41 Produkten), sowie die ausführlichen Ergebnisse zum Vertiefungsthema "Dread-Disease-Versicherungen", ist über YouGov erhältlich.