Dass die Umstellung auf Unisex-Tarife eine vermehrte Nachfrage seitens der Verbraucher erzeugen wird, halten 17 Prozent der Makler für wahrscheinlich. Das Gros der Makler hingegen (48 Prozent) erwartet kein gesteigertes Interesse. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie "Makler-Absatzbarometer" des Marktforschungs- und Beratungsinstituts YouGov.
Wie bereits mehrfach berichtet, gelten Unisex-Tarife ab dem 21. Dezember 2012 für alle abgeschlossenen Neuverträge unterschiedlicher Versicherungen. Die Tarifumstellung hat zur Folge, dass Versicherer die Beitragshöhe nicht mehr von dem Geschlecht ihrer Neukunden abhängig machen dürfen. Je nach Geschlecht werden daher einige Versicherungen für den Verbraucher nach der Umstellung teurer, andere hingegen günstiger.
Mehrzahl der Makler ist auf Tarifwechsel eingestellt
Trotz der gering erwarteten aktiven Nachfrage durch den Kunden hat sich ein Großteil der Makler aus Vertriebssicht auf die Einführung der Unisex-Tarife eingestellt: So behaupten 28 Prozent der Makler bereits entsprechende Vertriebsaktionen durchzuführen und 19 Prozent planen gezielte Verkaufsaktionen. Insgesamt 41 Prozent der Makler haben sich aus Planungssicht bisher nicht auf die Tarifumstellung eingestellt. Hier ist für die Makler noch viel Spielraum vorhanden, gezielt Aktivitäten zum Thema geschlechtliche Tarifgleichheit zu starten.
Den Studienergebnissen zufolge haben sich Versicherungsmakler aus Marketingsicht vor der Umstellung der Unisex-Tarife besonders auf folgende Versicherungen fokussiert: Männern empfehlen 79 Prozent der Makler den Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung. Ebenfalls wird zum Abschluss einer privaten Altersvorsorge oder privaten Krankenzusatzversicherungen geraten. Frauen hingegen empfehlen 64 Prozent der Makler eher den Abschluss einer Risiko-Lebensversicherung.
Für die Studie wurden vom 18. bis 28. September 2012 bundesweit 265 hauptberufliche Versicherungs- und Finanzmakler aus mittleren und kleinen Maklerbüros befragt.