Das Provisionsmodell der Finanzberater muss geändert werden, fordert Carsten Maschmeyer, Gründer des Finanzvertiebes AWD gegenüber dem Handelsblatt in der Ausgabe am Mittwoch. Die Umdeckung bestehender Verträge beim Kunden zum Zwecke der Provisionsoptimierung müsse eine Ende haben.
Dabei stand Maschmeyer oft selbst mit seinem Finanzoptimierungsunternehmen in der Kritik, nicht im Sinne des Kunden, sondern angetrieben durch hohe Provisionen gehandelt zu haben. Sein Unternehmen, den AWD, verkaufte Maschmeyer im Jahre 2007 an den Schweizer Lebensverischerungskonzern Swiss Life für die stolze Summe von 1,5 Milliarden Euro. Die Swiss Life selbst ist mit der Übernahme des AWD bis heute nicht so richtig glücklich geworden. 2012 musste die Swiss Life wegen der AWD-Übernahmen rund 480 Millionen Euro abschreiben, weil der Markwert gesunken ist.
Maschmeyer selbst betrachtet seinen Vergangenheit mit Abstand, hat er sich doch in letztrer Zeit viel mit prominenten Politkern umgeben. So finanzierte er auch die Werbung für das Buch des ehemaligen Bundespräsidenten Christian Wulff, der damit in scharfe Kritik geriet.
Sein Geschäft machte er mit dem AWD vorwiegend auf dem Gebiet der Altersvorsorge. Die Angst vieler Bundesbürger vor einer Versorgungslücke bei der Altersabsicherung hat er wahrscheinlich massgeblich mit gesteuert. Seine Nähe zu Walter Riester wurde damals besonders kritisch betrachtet, denn mit der Einführung der staatlich geförderten Riester-Rente hat der AWD nicht unwesentlich profitiert. Auch die Nähe zu Ex-Bundeskanzler Schröder oder zur Arbeitsministerin Ursula von der Leyen zeigt, dass der als Lobbyist bestens mit Kontakten ausgestattet ist.
Herr Maschmeyer fordert jetzt wörtlich „Gesetze, die regeln, dass die Provision nur einmal gezahlt wird und nicht mehrfach.“
Anlass für die Kritik waren die Vorwürfe gegen die Wüstenrot (Versicherungsbote berichtete: "Wüstenrotvertreter gesteht -Bausparkasse hat Kunden bewusst zu schlechterem Produkt geraten")