Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) sagt dem Stress auf Arbeit den Kampf an und reagiert damit auf den Stressreport Deutschland 2012 der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin. Die häufigsten Folgen des Dauerstress sind Rückenschmerzen, Schlafstörungen, Depressionen und Burnout.
Der Stress auf Arbeit steigt rapide. Termin- und Leistungsdruck machen deutschen Arbeitnehmern vermehrt zu schaffen. Nicht selten mündet die Überlastung durch Überstunden und mangelnde Pausen zu Rückenschmerzen, Schlafstörungen und psychischen Krankheiten wie dem Burnout-Syndrom.
Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen will nun dem Stress auf Arbeit Herr werden und holt sich dazu Arbeitgeber und Gewerkschaftsvertreter mit ins Boot. So sagte die CDU-Politikerin gegenüber Bild: "Ich will dem chronischen Stress den Kampf ansagen und erwarte, dass die Betriebe mitziehen." Stress könne bei der Arbeit vorkommen. Dies dürfe aber kein dauerhafter Zustand sein und auch nicht krank machen. Dazu will von der Leyen auf der heutigen Tagung zur psychischen Gesundheit in der Arbeitswelt mit Arbeitgebern und Gewerkschaftsvertretern entsprechende Punkte erörtern.
Grund für den dauerhaften Stress sind unter anderem die Arbeit an Sonn- und Feiertagen und besonders im Handel auch am Samstag. So müssen 64 Prozent der Beschäftigten auch samstags, 38 Prozent an Sonn- und Feiertagen auf Arbeit. So ist es nicht verwunderlich, dass 43 Prozent der Angestellten davon überzeugt sind, dass der Stress im Berufsleben in den letzten beiden Jahren zugenommen hat. Auch der starke Termin- und Leistungsdruck macht vielen Beschäftigten zu schaffen. 52 Prozent sind davon betroffen. Das geht aus dem Stressreport Deutschland 2012 der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin hervor, der der Bild vorliegt. Zu der Studie waren rund 17.000 Arbeitnehmer zu psychischen Anforderungen, Belastungen und Stressfolgen ihres Arbeitsalltags befragt worden.
Folgen der Arbeitsbelastung sind immer öfter Krankheiten. Während 2006 noch 43 Prozent über Rückenschmerzen klagten, waren es 2012 bereits 47 Prozent. Unter stressbedingten Kopfschmerzen litten 2012 immerhin 35 Prozent und damit 5 Prozent mehr als noch 2006. Auch die Zahl von Schlafstörungen sei von 20 auf 27 Prozent gestiegen.
Weitere Ergebnisse der Studie sind die Mehrfachbelastung und mangelnde Pausen. So gaben rund 60 Prozent der Befragten an, verantwortlich für mehrere Aufgaben zu sein. Zudem störten 44 Prozent die Unterbrechung des Arbeitsablaufs durch Telefonate und E-Mails. Knapp die Hälfte der Arbeitnehmer beklagt, dass Ruhepausen nicht in den Arbeitsablauf passen würden. Für 38 Prozent ist zu viel Arbeit der Grund für mangelnde Pausen und 26 Prozent ließen die Pausen regelmäßig ausfallen.