Der BdV entlässt Axel Kleinlein als Vorstandsvorsitzenden. Grund für die Trennung sind Differenzen in der inhaltlichen und personellen Ausrichtung des BdV. Ebenso aus dem Vorstand scheidet Thorsten Rudnik aus. Zum neuen Vorstandsvorsitzenden des Bund der Versicherten wurde Tobias E. Weissflog berufen.
Der Bund der Versicherten hat seinen Vorstandsvorsitzenden Axel Kleinlein entlassen. Der Aufsichtsrat des Bundes der Versicherten e.V. (BdV) teilte heute mit, dass der Vorstandsvorsitzende Axel Kleinlein und das Mitglied des Vorstands Thorsten Rudnik mit sofortiger Wirkung aus dem Vorstand ausscheiden. Als Gründe werden unterschiedliche Auffassungen über die „inhaltliche und personelle Ausrichtung“ des BdV angegeben.
Tobias Weissflog neuer Vorstandsvorsitzender
Zum neuen Vorstandsvorsitzenden wurde Tobias E. Weissflog berufen. Ein zweites Mitglied des Vorstands wird am kommenden Montag, dem 25. März 2013, aus der Mitte der Abteilungsleiter des BdV berufen werden. Der neue Vorstandsvorsitzende Tobias E. Weissflog wurde den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des BdV vom Aufsichtsratsvorsitzenden, Senator a.D. Horst Gobrecht, heute vorgestellt.
Axel Kleinlein der Kritiker
„Personelle Veränderungen beim BdV“. - die Betreffzeile der Mail am heutigen Freitag klang unspektakulär. Der Inhalt läßt allerdings vermuten, dass der Haussegen bei Deutschlands größter und gemeinnütziger Verbraucherschutzorganistation für Versicherte schief hängt.
Axel Kleinlein wurde erst auf der Mitgliederversammlung vom 24.09.2011 zum Vorstandsvorsitzenden bestellt. Kleinlein, der 1969 geboren wurde, gründete 2004 das Büro math concepts. Neben versicherungsmathematischen Dienstleistungen spezialisierte sich dieses Büro auch auf Fachjournalismus. Kleinlein machte immer wieder mit kritischen Stellungnahmen zur Riesterrente auf sich aufmerksam. Riester sei kein Erfolgsmodell, sagte er im Interview mit dem ZDF-Magazin Frontal 21 und verwies auf die hohen Rückstellungen der Anbieter von bis zu 30 Prozent: Geld, das den Sparern verloren geht. Sein Büro hatte im Auftrag der Friedrich-Ebert-Stiftung Altersvorsorge-Verträge untersucht und war zu dem Ergebnis gekommen, dass die Verträge unverhältnismäßig teuer seien.
Bereits zuvor hatte Kleinlein mehrfach die Intransparenz der Riesterprodukte kritisiert, unter anderem deshalb, weil die Kosten in den Verträgen für Laien kaum verständlich ausgewiesen werden. Alle Kostensätze zu durchschauen: „…selbst mit einem Studium der Versicherungsmathematik tun Sie sich da schwer“.
Vor der Gründung seines eigenen Büros war Axel Kleinlein als Aktuar bei der Allianz Lebensversicherung tätig, arbeitete für die Stiftung Warentest und für die Assekurata Assekuranz Rating-Agentur in Köln, wo er mehrere Branchenuntersuchungen zu Lebensversicherungen leitete und für die Öffentlichkeitsarbeit verantwortlich war.