Die Linke fordert bessere Zahnleistungen für Kassenpatienten

Quelle: Pressefoto Barmer GEK

Die Linke fordert bessere Zahnleistungen für Kassenpatienten. Die Oppositionspartei kritisiert, dass die Bundesregierung die zahnmedizinische Versorgung ignoriere und verlangt von der Regierung Auskunft darüber, ob man derzeit von einer ausreichenden Sicherung der Versorgung sprechen kann.

Hohe Zuzahlungen aus der eigenen Tasche und eine zweitklassige Versorgung – so sieht laut der Partei Die Linke die Realität in den Zahnarztpraxen aus. Für eine ausreichende Versorgung im Gesundheitswesen durch beispielsweise Grund- und Zusatzversicherungen und Festzuschüsse setzt die Fraktion sich schon lange ein. In einer kleinen Anfrage wollte Die Linke nun wissen, ob die Bundesregierung die zahnmedizinische Versorgung mit den derzeitigen Regelleistungen der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) als ausreichend gesichert ansieht (Anfrage von Dr. Martina Bunge, Bundestagsdrucksache 17/13356).

Zuzahlungsfreie Sachleistungen wie Amalgam-Füllungen werden immer seltener angeboten, heißt es von Seiten der Partei. Dabei spiele es keine Rolle, ob die Zahnärzte davon abraten. Es gehe um ein transparentes Angebot, welches die Praxen oft nicht liefern würden. Die Informationen stammen laut der Fraktion von Zahnärzten und Versicherten selbst. Auch die Kassen würden unzureichend aufzeigen, welche Leistungen sie übernehmen und welche nicht.

Doch nicht nur das Leistungsangebot ist für Die Linke ein Knackpunkt, bei dem die Partei Änderungsbedarf sieht, auch die Zuzahlungen aus dem Patienten-Geldbeutel seien zu hoch. Nur etwa die Hälfte der Ausgaben in der Zahnmedizin werde von der gesetzlichen Krankenversicherung übernommen.

Laut Bundesregierung ist die zahnärztliche Versorgung gesichert

Die verfügbaren Daten und Belege deuten laut Regierung nicht auf eine Unterversorgung der Patienten. So gebe es keine Anzeichen dafür, dass immer weniger zuzahlungsfreie Angebote an den Patienten getragen werden. Lediglich 25 Meldungen habe die Kassenärztliche Vereinigung in 2012 erhalten, dass sich ein Arzt geweigert habe, Amalgam als Füllmaterial einzusetzen. Auch dass ein ausreichender Zahnersatz mit einer Regelversorgung nicht zu erzielen sei oder eine Wurzelbehandlung nur mit Zusatzleistungen erfolgsversprechend sei, entbehre laut Bundesregierung jeder Grundlage. Insgesamt hätten Kassenpatienten zuletzt 1,2 Milliarden Euro aus eigener Tasche gezahlt.

Des Weiteren heißt es in ihrer Antwort, dass die Sicherstellung der Versorgung sowie die vertragszahnärztlichen Pflichten Aufgaben der Kassenzahnärztlichen Vereinigungen seien. Dank der Richtlinien des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) sei eine ausreichende wirtschaftliche Versorgung gewährleistet, diese würden zusätzlich einer regelmäßigen Überprüfung unterliegen. Abgeordnete der Linken und auch einzelne Zahnärzte kritisierten die Reaktion der Regierung als ignorant und am Thema desinteressiert. So wolle sich die Regierung nur der Verantwortung entziehen.