Die Zusammenarbeit von Bundespolizei und Geheimdiensten mit Internetanbietern wie Facebook, Apple oder Google sei ebenfalls streng geheim und werde mit einem Programm namens PRISM organisiert. Wenige Washingtoner Kongressmitglieder seien eingeweiht, aber zu strenger Geheimhaltung verpflichtet.
Nach Informationen der Washington Post wurde PRISM im Jahr 2007 ins Leben gerufen. Seitdem habe sich die Datensammlung enorm ausgeweitet und sei mittlerweile sogar wichtigste Quelle für die täglichen Briefings von Präsident Barack Obama geworden. Die Zeitung beruft sich bei ihren Enthüllungen auf interne Programmpräsentationen der NSA, die ein Whistleblower der Zeitung zugängig gemacht hatte. Grundlage für das Datensammeln sei der Protect America Act, der ebenfalls im Jahr 2007 unter der Regierung Bush verabschiedet wurde.
Im Zentrum stehe nicht die Überwachung von US-Bürgern, sondern von Ausländern, teilte der Nachrichtendienst NSA mit. „Es kann nicht genutzt werden, um direkt US-Bürger zu überwachen", heißt es dort. Der Geheimdienst versuche, möglichst wenig Daten von Staatsangehörigen mitzusammeln, sagten Behördenvertreter der New York Times.
Umgehend wiesen die beteiligten Unternehmen alle Vorwürfe zurück. „Wir bieten keiner Regierung einen direkten Zugriff auf unsere Facebook-Server“, sagte Joe Sullivan, der Sicherheitschef von Facebook. Das Unternehmen würde sehr sensibel mit den individuellen Daten seiner Nutzer umgehen. Auch die anderen Unternehmen bestritten, dass sie an einem Geheimprogramm partizipieren, ja überhaupt Kenntnis davon haben. Ein Vertreter von Apple zum Beispiel lässt sich mit den Worten zitieren, dass er nie von dem Programm mit dem Codenamen PRISM gehört habe.