Bei einer kürzlich abgeschlossenen Strategieberatung für einen Makler sind wir bei der Diskussion um die Öffnung für Online-Beratung und Online-Abschlüsse als Beitrag zum „Überleben“ an den Punkt gekommen, dass der Makler eine andere Strategie einschlagen will. Er ist ein gutes Beispiel, dass auch ein Weg B möglich ist. Schauen wir uns diesen „Typ“ Makler einmal genauer an.
Der Makler ist seit mehr als zehn Jahren im Markt und betreut fast 1.000 Kunden. Die Vernetzung mit Kollegen und Kunden über die sozialen Netzwerke ist sehr gut. Das Büro ist auf technischem Höchststand. Der angebissene Apfel zeugt bei allen technischen Gerätschaften von ausgezeichneten Basics für New Work. Warum dann aber ein Weg B?
Gefragt nach seinem besonderen Asset antwortete mir der Makler: „Meine Stärke ist die persönliche Kundenberatung in meiner Region. Viele meiner Kunden kennen mich schon als Kind und Jugendlicher. Und damit unterscheide ich mich gravierend von den anonymen Vergleichsportalen, egal wie diese heißen. Und daraus mache ich meinen Weg B. Und das heißt bei mir – persönliche Beratung.“
Diese Survival-Strategie ist möglich, wenn die Arbeitsprozesse effektiv und die persönliche Beratung betriebswirtschaftlich tragfähig gestaltet werden. Im konkreten Fall bedeutete das beispielsweise die Komplexität der Vertragspartner zu reduzieren, den Kurs von Einvertrags – auf Vollmandat-Kunden einzuschlagen und den schon eingeschlagenen Weg zur vollen Digitalisierung der Maklerverwaltung zu vollenden.
Machen wir es noch einmal bildhaft: Ja, es gibt immer mehr Angebote zum Onlinekauf im Internet. Zahlreiche Portale verkaufen den Kunden Fashion via Web. Dennoch gibt es viele Kunden, die bereit sind, sich das neue Outfit durch eine gute Beratung und in einer angenehmen Umgebung empfehlen zu lassen. Solche Vorteile der haptischen Erfahrung sind immer wieder zu bemerken.
Der Weg B kann demnach bedeuten, dass Vermittler sich einer Spezialität oder Nische widmen. Ich habe noch keinen Makler kennengelernt, der als regionaler Spezialist für Arbeitskraftsicherung Zukunftsängste haben muss. Seine Kompetenz hebt ihn weit über das Wissenslevel des durchschnittlichen Verbraucherschützers oder seiner Mitbewerber.
Solche Spezialisierung als „Problemlöser“ spricht sich regional und teilweise sogar bundesweit schnell herum. Gleich gar, wenn ein solcher Spezialist über Fachartikeln in der regionalen Presse, über Blogbeiträgen oder per Video seine Erfahrungen im Kampf mit und gegen die Produktanbieter darstellt. Immer wieder Videos, wie Sie merken.
Probieren Sie es einfach mal aus. Themenvideos oder Videos zu Problemlösungen verbreiten sich sehr schnell und werden gerne – mit Empfehlungen – geteilt. Vor einiger Zeit brachten Makler Beispiele zur Sanierung nach Rohrbruch oder von einem Schwehlbrand unter eine Photovoltaikanlage ins Netz. Diese Videos wurden über das Teilen im Netz an hunderte Kunden und Kollegen gebracht. Ein guter Weg seine Kompetenz über das Netz zu verbreiten. Das ist New Work der heutigen Zeit.
Kunden, die sich an Vermittler der Kategorie Weg B wenden, wissen ganz genau, dass solch eine persönliche Beratung auch ihren Preis hat. Der „Preis“ kann unterschiedlich zahlbar sein. Honorare oder Servicegebühren sind eine Variante. Der Preis, ein „Vollkunde“ zu sein, kann eine andere Variante sein. Warum auch nicht.
Es gibt viele Kunden, die in Versicherungs- und Finanzfragen den kompetenten „Kümmerer“ haben wollen. Und wer kann das besser sein als ein freier Vermittler, egal ob er am Ende des Tages seine Vergütung per Courtage oder per Honorar erhält. Starten Sie Ihr eigenes Survival-Training. Jetzt.