Das Vertrauen der jungen Menschen in einen auskömmlichen Lebensabend ist nicht sehr groß. Rund 44 Prozent der 16-29jährigen rechnen damit, dass sie sich im Alter finanziell einschränken müssen. Das ergab eine Umfrage von TNS Infratest. Die Generation der 30-39jährigen ist sogar noch pessimistischer: Hier rechnet mehr jeder Zweite mit massiven Einschränkungen.
Erneut zeigt eine repräsentative Studie, dass das Vertrauen in die gesetzliche Rente nicht sehr ausgeprägt ist. Rund 44 Prozent der 16-29jährigen gehen demnach davon aus, sie werden sich im Alter finanziell einschränken müssen. Und bei den 30-39jährigen fällt das Fazit noch bitterer aus: Hier rechnen 53,3 Prozent mit einer „erheblichen Rentenlücke“. Nachgefragt hat TNS-Infratest im Januar 2018 bei 1.356 Personen der Altersklasse 16-65 Jahre.
Vielen sei mittlerweile bekannt, dass die gesetzliche Rente allein nicht ausreiche, kommentiert Bernward Maasjost vom Maklerdienstleister [pma:]. Er zitiert eine weitere Studie im Auftrag von Union Investment, wonach bereits heute im Bundesschnitt eine Rentenlücke von 656 Euro bestehe. Die Untersuchung geht davon aus, dass zur Sicherung des Lebensstandards im Alter 60 Prozent des Bruttoeinkommens erforderlich seien, junge Menschen ohne Zusatzvorsorge langfristig aber nur 38,6 Prozent erzielen werden.
“Insbesondere jüngere Menschen werden im Alter spürbare Einschränkungen hinnehmen müssen, wenn sie nicht rechtzeitig vorgesorgt haben“, warnt Maasjost. Natürlich sei für einen Teenager der berufliche Ruhestand noch Lichtjahre entfernt. Aber fast jedem zweiten Bundesbürger drohe künftig Altersarmut, wenn nicht rechtzeitig vorgesorgt werde.
Zinseszins und frühe Vorsorge
Ganz selbstlos sind beide Studien nicht: sowohl der Maklerdienstleister als auch das Investmenthaus verdienen mit privaten Altersvorsorgeprodukten gutes Geld. Dennoch will [pma:] zeigen, dass sich zeitige Altersvorsorge lohnen kann. Schließlich gab in der Altersgruppe 16-29 Jahre laut TNS Infratest-Umfrage die überwiegende Mehrheit zu Protokoll, sie wolle sich später um das Thema Altersvorsorge kümmern.
Das Aufschieben der Altersvorsorge aber kann sich als fatal erweisen. Wer die positiven Effekte des Zinseszins-Effektes nutzen will, sollte zeitig damit beginnen. Dieser Effekt funktioniert folgendermaßen: Werden Zinserträge aus Kapitalanlagen wieder investiert, erhöht sich der Anlagebetrag. In den kommenden Perioden wird dann ein höherer Betrag verzinst. Und der Gewinn aus den Zinsen steigt. Es ist also letztendlich tatsächlich mehr Geld angespart worden.
Wie der Zinseszins wirkt
Den Zinseszins-Effekt versucht das Maklerhaus an zwei Modellrechnungen zu demonstrieren. Hierfür wird angenommen, ein 20jähriger Sparer -in dem Alter befinden sich noch viele in Studium oder Ausbildung- habe pro Monat 100 Euro übrig, um sie in die private Altersvorsorge zu stecken. Diese Einzahlung wirft langfristig optimistische vier Prozent Zinsen ab - auf den gesamten eingezahlten Betrag, also bereits nach Abzug der Kosten für Vertrieb und Verwaltung.
Zahlt der junge Mann 100 Euro pro Monat über 40 Jahre ein, summieren sich diese Beiträge auf 48.000 Euro, rechnet das Maklerhaus vor. Mit einem durchgehenden Zins von vier Prozent kämen Zinsgutschriften von 68.501,28 Euro zusätzlich obendrauf. Das ergebe eine Auszahlungssumme von 116.501,28 Euro (siehe Grafik 1).
Weit weniger Zinsertrag sammelt sich an, wenn der 20jährige denselben Betrag zu denselben Konditionen nur über 20 Jahre einzahlt. Dann erhält er Zinsgutschriften von lediglich 12.507,92 Euro gutgeschrieben, die Auszahlungssumme beziffert sich auf 36.507,92 Euro (siehe Grafik 2).
"116.501,28 Euro für 40 Jahre sparen gegen 36.507,92 Euro; der frühzeitige Beginn ist für die Auszahlungssumme von großer Bedeutung", scheibt [pma:] im Pressetext zur Studie. Und argumentiert: "Ein guter Finanzberater findet auch heute noch solide, langfristige Produkte, die den Zinssatz von 4 Prozent darstellen", argumentiert das Maklerhaus.