MarKo Petersohn ist seit 2012 das As im Ärmel der Assekuranz im #Neuland. Er schult und berät Versicherer und Vermittler für erfolgreiche Kommunikation in den neuen Medien. Außerdem ist er Gründer der Onlinemarketinggesellschaft für Versicherungsvermittler (OMGV) und Initiator des OMGV Award, welcher seit 2018 auf der DKM verliehen wird. In seinem Gastkommentar für den Versicherungsboten stellt der umtriebige Experte Tools zum Nulltarif aus dem Social Media Werkzeugkasten vor.
Wissen Sie, was der zweithäufigste Satz ist, den ich in Workshops und Vorträgen zu Social-Media-Marketing von Versicherungsvermittlern höre? Er lautet: „Wann soll ich denn das noch alles machen?“ Der häufigste Satz ist übrigens noch immer: „Ich glaube Ihnen ja, dass das in anderen Branchen funktioniert, aber nicht bei Versicherungen.“ Wobei dieser Satz sukzessive seltener wird, da es immer mehr Erfolgsbeispiele gibt.
Versicherungsvermittler erkennen zunehmend die Chancen von Social Media, welche auch den damit verbundenen Mehraufwand rechtfertigen. Denn, und das steht außer Frage, professionelles Social Media Marketing bedeutet mehr Arbeit und Ausgaben. Aber dafür lohnt es sich nachweislich. Zumindest wenn man es richtig macht. Und ein essenzieller Punkt ist hierbei, dass man die richtigen Werkzeuge zur Hand hat. Ohne diese geht nichts! Und fünf kostenlose nützliche Werkzeuge stelle ich Ihnen heute vor.
Grafiken erstellen
Dass Social Media äußerst bildlastig ist, muss ich Ihnen nicht sagen. Das können Sie in jedem Newsfeed sehen – und zwar wortwörtlich „sehen“. Was bedeutet, dass auch Sie ansprechende Bilder kreieren müssen, um Aufmerksamkeit zu generieren. Dabei ist es egal, ob Sie ein einfaches Posting veröffentlichen oder eine Werbeanzeige.
Nur: Woher bekommen Sie solche Grafiken? Der Königsweg ist natürlich ein Grafiker, nur ist ein solcher ein entsprechender Kostenfaktor. Und wenn Sie nicht gerade Lust, Zeit und Geld haben, sich in professionelle Grafikprogramme wie Photoshop einzuarbeiten, dann brauchen Sie eine Alternative. Und hier empfehle ich Ihnen Canva (www.canva.com). Hierbei handelt es sich um ein Bildbearbeitungsprogramm für jedermann, im Prinzip um einen Klassiker. Ich empfehle dieses Tool Maklern und Vermittlern seit dem ersten Onlinemarketingseminar 2014. Es ist einfach zu bedienen, die komplette Gestaltung erfolgt per Drag & Drop. Und die Ergebnisse können sich wirklich sehen lassen.
Schon in der kostenlosen Version stehen Ihnen eine Vielzahl an Vorlagen, fertigen Designs und Grafikelementen zur Verfügung. Zudem kann man eigene Bilddateien hochladen, die dann als Hintergrund oder Grafikelement verwendet werden können. Und als ob das nicht schon genug ist, ist Canva außerdem für Social Media optimiert. Was bedeutet, sämtliche Grafiken werden stets in der perfekten Bildgröße der jeweiligen Netzwerke erstellt.
Rechtssichere und kostenlose Bilder im Internet
Wo wir gerade bei Bildern sind. Man ist immer auf der Suche nach dem passenden Bildmaterial. Und hierfür empfehle ich Ihnen pixabay.com und pexels.com. Streng genommen sind diese Webseiten zwar keine Tools, aber trotzdem sind es nützliche Werkzeuge. Denn hier bekommen Sie kostenlose und, soweit wie möglich, rechtssichere Bilder unter der Lizenz „Creative Commons Zero“. Das bedeutet: Sie können die Bilder für private und kommerzielle Zwecke nutzen und müssen nicht einmal die Quelle nennen.
Die 20-Prozent-Regel!
Wenn ich Ihnen zuvor erklärte, dass Sie ansprechende Bilder kreieren müssen, dann meine ich das durchaus wortwörtlich. Versehen Sie ihre Bilder mit Texten. Dies führt zu messbar mehr Erfolg. Sprechen Sie die Zielgruppe direkt im Bild wortwörtlich an, dann generieren Sie messbar mehr Interaktionen. Das gilt besonders bei Werbeanzeigen.
Allerdings darf es im Facebook-Kosmos nicht zuviel Text für Anzeigen sein. Genau genommen liegt die magische Grenze bei 20 Prozent. Hat Ihre Anzeige mehr Text, wird die Reichweite von Facebook aktiv eingeschränkt. Damit verbunden hat die Anzeige natürlich eine schlechtere Performance und verursacht somit höhere Kosten bei geringerem Erfolg.
Damit Sie in Zukunft kein Problem mehr mit der 20-Prozent-Regel haben, bietet Facebook den Image-Text-Check (www.facebook.com/ads/tools/text_overlay). Mit ihm können Sie prüfen, ob Ihre Anzeige abgestraft wird oder nicht.
IFTTT
Sie posten ein Bild in ihrem Instagram-Kanal, aber hätten es auch gern auf ihren anderen Social-Media-Präsenzen? Kein Problem, genau dafür wurde IFTTT (If this than that) entwickelt. Die Plattform bietet Rezepte, um unterschiedlichste Maßnahmen miteinander zu verknüpfen. Darunter fallen Social Media Aktionen wie, „Wenn ich auf Instagram ein Bild poste, soll es auch auf Twitter oder Facebook gepostet werden“, aber auch völlig andere Dinge wie „Wenn mich mein Smartphone weckt, soll die Kaffeemaschine angehen“. Im Prinzip können Sie mit IFTTT (www.ifttt.com) nahezu sämtliche Funktionen verknüpfen, die in irgendeiner Art mit dem Internet verbunden sind. Es hilft also nicht nur ein nützliches Social-Media-Werkzeug, sondern ein wirklich mächtiges Onlinetool.
Automatisierte Postings
Ich predige bei sämtlichen Seminaren und Workshops, dass Kontinuität einer der größten Erfolgsfaktoren bei Social Media ist. Sowohl inhaltlich als auch in der Regelmäßigkeit der Postings. Aber gerade beim zweiten Punkt wird häufig berechtigterweise angemerkt, dass man nicht immer Zeit hat etwas zu posten. Und genau an dem Punkt helfen Ihnen Hootsuite (www.hootsuite.com) und Buffer (www.buffer.com). Mit beiden Programmen können Sie Social Media Plattformen von einem Ort aus verwalten und Postings erstellen, planen und zu vorgegebenen Zeitpunkten veröffentlichen. Das bedeutet, Sie müssen sich nicht mehr auf Facebook, Instagram und Twitter anmelden, sondern können alles aus einem Tool heraus steuern.
Falls Sie sich fragen, warum ich Ihnen beide nenne und welches ich Ihnen empfehle, so kann ich Ihnen sagen, dass ich persönlich seit Jahren Hootsuite nutze und damit überaus zufrieden bin. Aber ich kenne genügend Personen, die das gleiche über Buffer erzählen. Es ist wie bei Apple vs. Android, testen Sie am besten aus, was für Sie das richtige ist. Testen kostet nichts.
Falls Sie Beratung oder Unterstützung bei Ihren Social-Media-Aktivitäten benötigen, denken Sie immer daran, Sie haben ein As im Ärmel!