Krebsversicherung: Verbraucherschützer polemisieren gegen Start-up Getsurance

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Freilich: Der Tagesspiegel lässt auch den Anbieter verteidigend zu Wort kommen. So verweist Getsurance-Gründer und Geschäftsführer Johannes Becher zum Beispiel darauf, dass ältere Menschen oder Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen jenseits der Krebsdiagnose oft gar nicht die Möglichkeit haben, eine günstige BU-Versicherung abzuschließen oder überhaupt BU-Schutz zu erhalten. Aus dieser Sicht füllt die Krebsversicherung eine wichtige Nische und deckt zumindest das finanzielle Risiko bestimmter Zielgruppen für eine Krebsdiagnose ab. Auch für Arbeitnehmer mit riskanten Berufen – beispielhaft genannt sei der Dachdecker – sei ein umfassender BU-Schutz oft nicht erschwinglich. Gerade aber für diese Menschen könne es sich lohnen, zumindest das Risiko „Krebs“ durch eine Krebsversicherung abzusichern.

In dieses Horn stieß im Februar des Vorjahres auch ein Artikel auf Focus Money: Autor Werner Müller sah die Krebsversicherung als empfehlenswert an auch aufgrund der schnellen und unkomplizierten Auszahlung der Versicherungssumme, sobald Krebs diagnostiziert wird. Freilich wurde in dem Artikel auch dazu geraten, auf bestimmte Ausschlusskriterien für den Versicherungsschutz zu achten. Zumal die Deckungssumme nicht zu gering ausfallen dürfe, damit die Versicherung das finanzielle Risiko auch tatsächlich abdeckt.

Trotz ihres schlechten Rufs erhielt die Krebsversicherung durch diesen Artikel einen Aufwind – laut „Versicherungsranking“ des Analysehauses mediaworx stiegen Google-Anfragen für die Krebsversicherung im ersten Quartal 2019 um 655 Prozent (der Versicherungsbote berichtete). Krebsversicherungen könnten also dort ihr Markt-Potential entfalten, wo für Versicherungsnehmer ein günstiger BU-Schutz nicht zu haben ist.