Wo sahen die Teilnehmer Handlungsbedarf im BU-Bereich?
Große Diskussionspunkte waren die Leistungsfallbearbeitung, welche aus verschiedenen Gründen noch nicht planbar abläuft. Ein anderer Punkt war das Rosinen-Picken der Gesellschaften nach den lukrativsten Risikogruppen. Handlungsbedarf gibt es vor allem auch in der Vereinfachung von Absicherungsangeboten.
Gab es vielleicht auch Konsens, auf den sich das Podium einigte?
Der Konsens dieser zwei Tage lag darin, dass dem Austausch zwischen Vertrieb und Betrieb künftig noch viel mehr Aufmerksamkeit gegeben werden muss. Bereits in der Produktentwicklung sollten Versicherer mehr auf den Markt hören, anstatt sich durch immer mehr „äußerliche Features“ zu unterscheiden versuchen.
Grundfähigkeitsversicherungen gelten als schwer vergleichbar. Warum ist das so?
Weil sich hier noch keine Marktstandards herausgebildet haben. Wir befinden uns hier noch am Anfangszyklus eines Produktes, die Unterscheidung wird heute z.B. noch sehr stark über die Maximierung von Auslösern dargestellt. Für Vermittler fehlt hier noch die Transparenz, aber auch vielerorts noch viel an Know-How. Eine Grundfähigkeit ist keine Alternative zur BU, sondern eine andere Form der Einkommensabsicherung.
Lassen sich Tendenzen am Markt beobachten, die Anlass zur Hoffnung auf „objektivierbar transparente“ Bedingungen machen, wie sie Philip Wenzel einfordert? Können Sie Beispiele nennen?
Da ich selbst in der Entwicklung des neuartigen Rating-Verfahrens der Assekurata zur Grundfähigkeit mit involviert war, bin ich sehr guter Dinge, dass uns das darüber ein Stück gelingen kann. Die ersten Audits mit Versicherern geben großen Anlass für Optimismus und wir haben nicht ohne Grund eigens dafür eine neue Consulting-Tochter gegründet mit der BIOMETRIE Expertenservice mit Philip Wenzel als Geschäftsführer.
Video: Eindrücke vom Biomexkon 2020
Mehr Informationen finden sie unter: www.scala-holding.com und www.worksurance.de