Nur drei Kompositversicherer müssen in 2019 rote Zahlen schreiben, da sie eine Schaden-Kosten-Quote über 100 Prozent aufweisen. Auffallend ist für alle dieser CR-Schlusslichter: Sie haben aufgrund ihres Schwerpunktgeschäfts keine Möglichkeit, schwierige Zweige durch gute Komposit-Zweige auszugleichen. Folgende Unternehmen sind betroffen und können durch Prämieneinnahmen Schadenaufwendungen und weitere Kosten nicht decken:
Die DA Deutsche Allgemeine weist eine Combined Ratio in Höhe von 102,12 Prozent aus. Das verwundert kaum: Der Versicherer ist überwiegend im Kfz-Geschäft aktiv. 103,76 Prozent beträgt die CR im Zweig Kraftfahrt gesamt. In der Verbundenen Hausrat hingegen darf man mit einer CR von 46,85 Prozent glänzen.
Das Problem daran: 92 Prozent aller Prämieneinnahmen brutto generiert die DA Deutsche Allgemeine aus dem Kfz-Geschäft. Hingegen verdanken sich nur zwei Prozent der Verbundenen Hausrat sowie nur sechs Prozent der Verbundenen Gebäudeversicherung.
Der Bayerische VersVerband nimmt den vorletzten Rang der CR-Tabelle in 2019 ein mit einer Quote in Höhe von 102,73 Prozent. Auch hier stehen gute den schlechten Werten gegenüber: Bei der Verbundenen Hausrat weist man gute 64,09 Prozent aus und bei der Haftpflicht immerhin noch 90,04 Prozent. Die Unfallversicherung bringt es zudem auf eine Schaden-Kosten-Quote in Höhe von 95,43 Prozent. Auch hier aber schlagen sich zwei schwierige Geschäftszweige in der Bilanz nieder: Im Zweig Kraftfahrt Gesamt beträgt die Combined Ratio 105,43 Prozent und im Zweig Verbundene Gebäudeversicherung sogar 116,78 Prozent.
Schaden-Kosten-Schlusslicht: Die Allianz Direct
Schaden-Kosten-Verlierer in 2019 ist die Allianz Direct. Die Tochter von Deutschlands Versicherungsriesen leidet auch unter dem harten Preiswettbewerb in der Kfz-Versicherung: 99 Prozent der Prämien erwirtschaftet der Versicherer über den Zweig Kraftfahrt Gesamt.
Weil der Direktversicherer aus München damit keine Möglichkeiten hat, durch rentablere Zweige das schwierige Kfz-Geschäft auszugleichen, bleibt mit einer CR von 109,40 Prozent nur der letzte Platz der Schaden-Kosten-Tabelle.
Hintergrund: Ausgewertet wurden für den „Branchenmonitor Kompositversicherung 2014-2019“ BaFin-Berichte sowie das Statistische Jahrbuch des Branchenverbandes GDV, ebenso verschiedene Daten aus den Jahresabschlüssen der Versicherer. Der Monitor deckt 50 Versicherungsunternehmen und damit 85 Prozent des Schaden-/ Unfallmarktes ab und kann kostenpflichtig auf der Webseite der V.E.R.S. Leipzig GmbH bestellt werden.