Fehleinschätzungen gibt es aber auch bezüglich der Frage, wie lang die aktuellen Ruheständler Rente beziehen. So tippen die Befragten auf eine Rentenbezugsdauer von 18,6 Jahren. Tatsächlich beträgt die Rentenbezugsdauer allerdings 20,2 Jahre. Dieser Wert bemisst sich nicht an der regulären Regelaltersgrenze, sondern am tatsächlichen Rentenzugangsalter, das aufgrund von Ausnahmen beispielsweise für langjährig Versicherte oder Erwerbsunfähige niedriger ist. 2019 lag es bei gut 64 Jahren.
Online-Rentenportal soll Lebenserwartung ausweisen
Damit die falschen Einschätzungen zur Lebenserwartung nicht auch zu falschen Entscheidungen bei der Altersvorsorge führen, sollten die Menschen auch besser über ihre statistische Lebenserwartung aufgeklärt werden, findet der GDV. Den passenden Ort dafür hat der Branchenverband schon ausfindig gemacht: Das geplante Online-Rentenportal. Dort soll ab 2023 allen Bürgern ein Überblick über ihre Alterseinkünfte ermöglicht werden.
In der Vergangenheit wies der Verband u.a. mit der Kampagne ‚Sieben Jahre länger‘ auf falsche Einschätzungen der Deutschen in Sachen Ruhestand und Lebenserwartung hin.
Über die Studie:
Im Auftrag des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V. hat forsa Politik- und Sozialforschung GmbH eine repräsentative Befragung zum Thema „Rentendauer“ durchgeführt. Im Rahmen der Untersuchung wurden insgesamt 1.004 nach einem systematischen Zufallsverfahren ausgewählte erwachsene Personen der Geburtsjahrgänge 1964 und jünger befragt. Die Befragung wurde vom 11. bis 23. August 2021 mithilfe des online-repräsentativen Befragungspanels forsa.omninet durchgeführt.