Finanzdienstleister machen Nachhaltigkeit und erste Einschränkungen bei der Vorsorge

Der Donnerstagmorgen bereitet mir etwas Kopfschmerzen. Denn direkt vorm Büro sind gefühlt seit 3 Jahren Bauarbeiten. Im September ist damit aber Schluss. Das steht auf dem großen Planungsschild des Bauträgers. Angeblich soll es sogar der September 2022. Daran glaubt hier aber Keiner. Kopfschmerzen und Glaubensfragen gibt es beim VersicherungsTicker aber nicht. Hier kommen nur frische Nachrichten auf den Tisch.

Descartes startet in Deutschland

Decartes Underwriting SAS hat nun auch eine Niederlassung in Deutschland. Das Unternehmen hat sich auf datengestützte parametrische Versicherungslösungen zur Abdeckung von Naturkatastrophen und Extrem-Wetterereignissen spezialisiert. Nun will das Unternehmen mit Hauptsitz in Paris die Märkte Deutschland, Österreich und Schweiz erschließen. Diesen Part soll Mario Tucholke als Commercial Director DACH vorantreiben. Tucholke war zuletzt Leiter Komposit-Vertriebsunterstützung bei der Gothaer Allgemeine AG, davor als Geschäftsführer bei der SÜDVERS.

uniVersa unterstützt Vermittler bei der Nachhaltigkeitsberatung

Der Versicherer uniVersa will Vermittlern mit einem ausgebauten Beratungstool und neuen aktiv gemanagten Nachhaltigkeitsstrategiedepots unter die Arme greifen. In Zusammenarbeit mit dem Institut für Vorsorge und Finanzplanung (IVFP) wurde das Beratungstool „VAP-Assistent“ zur Geeignetheitsprüfung von Versicherungsanlageprodukten (VAP) um eine rechtssichere Abfrage von Nachhaltigkeitspräferenzen erweitert. Zudem wurden die nachhaltigen Anlagemöglichkeiten um drei aktiv gemanagte Nachhaltigkeitsstrategiedepots erweitert.

Schunck trennt sich von Österreich-Tochter

Die zur Ecclesia Gruppe gehörende Schunck Group hat 100 Prozent der Gesellschaftsanteile der österreichischen Tochter an den Versicherungsmakler GrECo International AG aus Wien verkauft.

Erste Einschränkungen bei der Vorsorge

Ein knappes Viertel der Verbraucher gibt an, dass die aktuellen Preiserhöhungen zur Einstellung von Einzahlungen in vorhandene Sparverträge geführt haben. Mit 51 Prozent verneinte dagegen eine Mehrheit die Frage, ob Sparverträge stillgelegt worden sind. Immerhin 35 Prozent der Befragten, ob bestehende Verträge im Laufe des Jahres verzichtbar sind. Im Osten Deutschland ist der Anteil jener, die bestehende Verträge bereits auf den Prüfstand stellen, mit 42 Prozent bereits deutlich höher als im Westen des Landes (33 Prozent). Das zeigte die jüngste Umfrage im DIA Deutschland-Trend.

Finanzdienstleister wollen mit Nachhaltigkeit wachsen

78 Prozent der Entscheider von Finanzdienstleistern in Deutschland sind überzeugt, dass Nachhaltigkeitskriterien bei der Entwicklung von Dienstleistungen wichtig bis eher wichtig sind. Neben Anlageprodukten nach ESG-Kriterien rücken gendergerechte Lösungen sowie verhaltensabhängige Produkte in den Fokus. Fast zwei Drittel der Unternehmen investiert in einen größeren Anteil von Frauen in Führungspositionen. Darüber hinaus arbeitet die Branche verstärkt am Erreichen eigener Nachhaltigkeitsziele. Das ergibt der Managementkompass Survey „Nachhaltigkeit durch Digitalisierung“ von Sopra Steria.

Swiss Life nimmt mehr ein

Der Versicherer Swiss Life hat im ersten Halbjahr 2022 die Beitragseinnahmen um fünf Prozent auf 695 Millionen Euro steigern können. Die Neugeschäftsproduktion in Deutschland lag mit 2.330 Millionen Euro allerdings vier Prozent unter dem Vorjahreswert.

Fondsbranche: Geldanlage von Privatanlegern bricht ein

Der Fondsbranche flossen bis Ende Juni 2022 netto 52 Milliarden Euro in Fonds und Mandaten zu. Das ist das fünftbeste Absatzergebnis. Allerdings musste der Absatz im Bereich der offenen Publikums- und Spezialfonds herbe Verluste hinnehmen. Denn lediglich 8,7 Milliarden Euro flossen in dieses Segment. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es noch 57,6 Milliarden Euro. Das geht aus den Halbjahreszahlen des Deutschen Fondsverbands BVI hervor.

DFV mit positivem Konzernergebnis vor Steuern

Die DFV Deutsche Familienversicherung AG hat im ersten Halbjahr 2022 ein Vorsteuer-Konzernergebnis von 1,9 Millionen Euro eingefahren. Im Vorjahreszeitraum stand hier noch ein Minus von einer Million Euro. Die Beitragseinnahmen wuchsen inklusive Rückversicherungsanteil insgesamt um 36 Prozent.

Transportversicherung: Die Favoriten der VEMA-Makler

Die VEMA hat ihre Partner und Genossen nach deren favorisierten Anbieter im Bereich der Transportversicherung befragt: Im Bereich der Werkverkehr arbeiten VEMA-Makler bevorzugt mit Mannheimer (14,97 Prozent der Nennungen), Alte Leipziger (12,90 Prozent) und Helvetia (12,57 Prozent). Beim Warentransport setzen VEMA-Makler ebenfalls auf die Mannheimer (16,54 Prozent der Nennungen), Helvetia (13,16 Prozent) und Alte Leipziger (11,28 Prozent). Beim Segment der Frachtführerhaftung sind es: R+V Gruppe (17,89 Prozent), Mannheimer (15,14 Prozent) sowie Helvetia (11,47 Prozent).

Finanzchef24 bekommt neue Geschäftsführung

Das Insurtech Finanzchef24 und CEO Benjamin Papo gehen getrennte Wege. Papo wolle sich nach fünf Jahren beim Münchener Unternehmen einer neuen berufliche Herausforderung außerhalb der Versicherungsindustrie stellen. Ab 1. September 2022 sollen Payam Rezvanian und Vlad Barboni als Geschäftsführer fungieren. Rezvanian ist seit einem halben Jahr als Chief Marketing Officer (CMO). Barboni ist seit über sieben Jahren im Unternehmen und seit März als CTO Teil der Geschäftsleitung.

ottonova startet neue Studenten-Tarife

Vor Semesterbeginn hat ottonova zwei neue Tarife für Studierende auf den Markt gebracht. Zu den Tarifmerkmalen zählen unter anderem die Leistung von 80 Prozent beim Zahnersatz sowie alle drei Jahre 550 Euro bei Sehhilfen.

Wird Riester-Rente in Richtung Pflicht reformiert

Der Wissenschaftliche Beirat des Bundesfinanzministeriums hat eine aktuelle Stellungnahme zum langfristigen kapitalgedeckten Vermögensaufbau vorgelegt und kommt dabei auf folgende Empfehlungen:

  1. Der Aufbau einer kapitalgedeckten Altersversorgung kann dazu beitragen, die sozialen Alterssicherungssystem zukunftssicherer zu gestalten.
  2. Die freiwillige Riester-Rente sollte in Richtung eines kapitalgedeckten Systems mit verpflichtendem Beitrag reformiert werden.
  3. Der Staat könnte ein breit gestreutes Anlageprodukt anbieten, das in seinen Anlagen den Grundsätzen der modernen Portfoliotheorie folgt.
  4. Es sollte dabei die Möglichkeit des Opt-out in eine begrenzte Zahl von zertifizierten, ähnlich breit gestreuten Anlageprodukten geben, die transparent ihre Gebühren ausweisen.
  5. Es sei zu prüfen, ob das kapitalgedeckte System durch eine mit den Fiskalregeln kompatible öffentliche Schuldenfinanzierung ausgebaut werden sollte.

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